Presseinformation Niedriglohn ist weiblich

Netzwerk für Frauen in der Metropolregion

Arbeitnehmerinnen in der Metropolregion Hamburg stehen deutlich schlechter da als ihre männlichen Kollegen: Frauen müssen hier sehr viel häufiger für einen Niedriglohn arbeiten. Diesem Problem will nun ein neues Frauen-Netzwerk begegnen: Der Arbeitskreis Frauen der Region Schleswig-Holstein Unterelbe und der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) haben zur ersten Gleichstellungspolitischen Konferenz der Metropolregion Hamburg nach Itzehoe eingeladen.

Niedriglohn ist weiblich - Netzwerk für Frauen in der Metropolregion

In Hamburg erhalten 25,5 Prozent der beschäftigten Frauen Billiglohn, bei den Männern sind es 13,3 Prozent. Im Landkreis Harburg lebt fast jede zweite Arbeitnehmerin von Niedriglohn, im Kreis Herzogtum Lauenburg liegt die Quote bei 46,8 Prozent, in Dithmarschen bei 51,3 Prozent in Segeberg bei 37,6, in Pinneberg bei 37,4, in Steinburg bei 44,8 in Stormarn bei 38,3 ,in Ostholstein bei 49,6 Prozent und im Landkreis Nordwestmecklenburg bei 34,3 Prozent (unter der ostdeutschen Niedriglohnschwelle).

Der Grund: Frauen werden vermehrt in Teilzeit, Minijobs, Werkverträge und prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrängt. Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleistungen und Pflegeberufe gelten als besondere Problembranchen. Insgesamt lebt im Hamburger Umland etwa jeder vierte Vollzeitbeschäftigte unter der Niedriglohnschwelle von maximal 1890 Euro brutto im Monat. Frauen müssen daher häufiger als ihre männlichen Kollegen ihren Lohn durch staatliche Leistungen aufstocken oder Zweit- und Drittjobs annehmen.

„Lohndumping in dieser reichen Wirtschaftsregion darf es nicht geben. Das verschärft die wirtschaftliche und soziale Krise - und Billiglöhne sind kein Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Faire Flächentarifverträge, der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro, die Sozialversicherungspflicht auch bei Minijobs vom ersten Euro Verdienst an, ein besserer Kündigungsschutz und das Verbot sachgrundloser Befristung von Arbeitsverträgen könnten Abhilfe schaffen“, sagt Lisanne Straka, die im DGB Nord für Gleichstellungsfragen zuständig ist.

Am 6. November treffen sich nun Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung, Gleichstellung, Gewerkschaft, Beauftragten für Chancengleichheit im Theater Itzehoe. Unter dem Motto: „Frauen in der Metropolregion Hamburg - vernetzen-gestalten-gewinnen“ diskutierten sie über die Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik in den Regionen der Metropolregion Hamburg und regen die Bildung eines Frauennetzwerkes an.

In der Metropolregion Hamburg leben momentan ca. 5 Millionen Bürgerinnen und Bürger, sie umfasst ein Gebiet von 26.000 km² und erstreckt sich über 17 Landreise, zwei kreisfreie Städte und damit über insgesamt vier Bundesländer. Ziele der Metropolregion Hamburg ist es, die Region zu einem der wichtigsten Wirtschaftsräume Deutschlands zu entwickeln.

„Die Metropolregion Hamburg kann noch besser gelingen, wenn Frauen mit ihren Ideen an den Entscheidungen und Umsetzung der Ziele stärker beteiligt werden und die Problemlagen von Frauen und Männer in den Fokus genommen werden.“, erklärt sich Gabriele Hoscheck, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Brunsbüttel und Mitinitiatorin der Konferenz. Bei der Diskussion über den Umgang damit stellen wir fest, dass wir zwar innerhalb von Schleswig-Holstein vernetzt sind, jedoch nicht darüber hinaus auf der Ebene der Metropolregion: „Wenn wir wollen, dass gleichstellungspolitische Blickpunkte in der Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik der Metropolregion Gehör finden, ist die Vernetzung über Bundesländergrenzen hinweg ein erster unverzichtbarer Schritt“, so Tinka Frahm, die Koordinatorin der Konferenz.

Rückfragen unter:
Metropolregion Hamburg
Marion Köhler
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)40 42841 2604
E-Mail: presse@metropolregion.hamburg.de
www.metropolregion.hamburg.de



Tinka Juliane Frahm
Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Steinburg
Tel: 04821/69373
Mobil: 0173/ 370 5325
www.steinburg.de



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Marion Köhler

Pressesprecherin, Europaangelegenheiten

Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg
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