Um die Zukunftschancen der Metropolregion Hamburg und Norddeutschlands zu verbessern, die regionale Wirtschaft zu stärken, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und den Zusammenhalt in der Region zu fördern, übernehmen Staat und Wirtschaft zukünftig gemeinsam Verantwortung für die Region. Damit können in der Metropolregion Hamburg stärker als bisher die Anforderungen der Wirtschaft berücksichtigt werden.
Die Metropolregion Hamburg ist bislang eine reine Verwaltungskooperation, in der Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowie Landkreise und kreisfreie Städte zusammenarbeiten. Wirtschaft und Sozialpartner in der Metropolregion haben sich im Verein Initiative pro Metropolregion Hamburg e.V. (IMH) organisiert, mit den Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, dem UVNord, DGB Nord sowie weiteren Verbänden und Unternehmen als Mitgliedern. Nun kommen beide Strukturen zusammen.
Dazu Staatssekretär Dr. Christian Frenzel, Vorsitzender des Regionsrats und Chef der Staatskanzlei in Mecklenburg-Vorpommern:
„Wir wollen die Metropolregion Hamburg weiterentwickeln. Das bedeutet immer auch wirtschaftliche Entwicklung. Dazu brauchen wir die Wirtschaft, und am besten ist es, wenn die Wirtschaft mit am Tisch sitzt. Diesen Schritt haben wir jetzt vollzogen. Wir müssen jetzt konkrete Projekte in Angriff nehmen. Der gemeinsame Auftritt Norddeutschlands auf der Messe Arab-Health zeigt in die richtige Richtung. Zusammen mit den Kammern richten wir uns seit kurzen besser auf unsere touristischen Quellmärkte aus. Und Themen wie den Fachkräftemangel können wir nur gemeinsam angehen.“
Andreas Rieckhof, Vorsitzender des Lenkungsausschusses und Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg:
„Der Beitritt beweist: Die Metropolregion Hamburg ist attraktiv und ein Erfolgsmodell. Hamburg freut sich auf die neuen Partner. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie der Metropolregion Impulse verleihen können, die die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres gemeinsamen Wirtschaftsraumes und Arbeitsmarktes voranbringen.“
Oliver Stolz, Landrat Kreis Pinneberg und Sprecher der Kreise in Schleswig-Holstein:
„Eine gute regionale Zusammenarbeit gewinnt in einem zusammenwachsenden Europa immer mehr an Bedeutung. Die neue Organisationsstruktur und die neuen Partner an Bord werden bestehende Kooperationen weiter voranbringen und für die Ausprägung der Metropolregion Hamburg von zentraler Bedeutung sein. Die MRH wird damit noch stärker als bisher z. B. wirtschaftsstärkende Impulse geben oder die Region nach außen vertreten können. Ich erhoffe mir von der Erweiterung eine Ausstrahlung der wirtschaftlichen Kräfte der Metropolregion bis in die ländlichen Räume hinein“.
Kai-Uwe Bielefeld, Landrat Landkreis Cuxhaven und Sprecher der Landkreise in Niedersachsen:
„Das Land Niedersachsen und seine beteiligten Landkreise begrüßen die Ergebnisse der Neuausrichtung der Metropolregion Hamburg. Die stärkere Einbindung der Wirtschaftsvertretungen und Sozialpartner war und ist für die Landesregierung ebenso wie für die kommunale Ebene ein wesentlicher Bestandteil des in 2013 begonnenen dynamischen Prozesses, in dem sowohl die Strukturen als auch die strategische Ausrichtung den sich ändernden Anforderungen angepasst werden.
Die nun beschlossene zukünftige Integration der hinzutretenden Partner ermöglicht eine vertiefte Kooperation zwischen den staatlichen und nichtstaatlichen Trägern und befördert so Impulse für neue Innovationen.
Für die Metropolregion insgesamt ergeben sich neue Chancen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität. Niedersachsen und seine beteiligten Landkreise haben großes Interesse an einer auch im internationalen Vergleich starken Region.“
Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg und Vorsitzender des Vorstands der Initiative Pro Metropolregion Hamburg e.V.:
“Die Metropolregion Hamburg ist das wirtschaftliche Kraftzentrum Nordeuropas mit ausgezeichneten Zukunftschancen. Damit das so bleibt, müssen die Rahmenbedingungen an den Anforderungen der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter ausgerichtet sein. Dafür müssen die vielen Verwaltungsgrenzen überwunden werden. Mit der Beteiligung der gebündelten Kräfte von Wirtschaft und Sozialpartnern an den Strukturen der Metropolregion wird es möglich, direkt für verbesserte Investitionsbedingungen, Infrastruktur und Rahmenbedingungen für Fachkräfte und deren Familien zu wirken. Darüber bin ich froh und freue mich auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.“
Grundlage der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Ländern, Kommunen, Kammern, dem UVNord und dem DGB Nord ist ein Kooperationsvertrag. Diese Vereinbarung tritt in Kraft, wenn die Parlamente der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Hamburg einer Änderung des zugrunde liegenden Staatsvertrages zugestimmt haben. Auch die kommunalen politischen Gremien in den Kreisen, Landkreisen und kreisfreien Städten sowie die Vollversammlungen der Kammern und Mitgliederversammlungen des UVNord und DGB Nord müssen zustimmen. Dies wird voraussichtlich ein halbes Jahr in Anspruch nehmen.
Um gemeinsam Fahrt aufzunehmen, wollen die Gremien der Partner der Metropolregion Hamburg zukünftig folgende Organisationsstruktur geben:
Die Trägerversammlung tritt zusammen, wenn grundlegende Entscheidungen zu treffen sind. Der Regionsrat trifft strategische Entscheidungen, die eine politische Abstimmung auf Spitzenebene erfordern. Ein Kommunalbeirat und ein Unternehmensbeirat beraten ihn dabei.
Wie bisher steuert der Lenkungsausschuss die operative Arbeit, legt Maßnahmen fest und bewilligt Förderungen. Diese werden durch die Förderfonds als wichtigstes Finanzierungsinstrument betreut. Verschiedene Facharbeitsgruppen entwickeln und steuern die Projekte. Die offizielle Adresse der Metropolregion ist die Geschäftsstelle in Hamburg, in der die Beschlüsse umgesetzt werden.
Die Metropolregion Hamburg ist die einzige Plattform, auf der Akteure aller Mitglieder länderübergreifend und auf allen Ebenen von Politik, Wirtschaft und Verwaltung zusammenarbeiten. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit fußt auf einem vertrauensvollen und aktiven Miteinander. Gemeinsam können die Stärken und Chancen Einzelner wirkungsvoller entfaltet und genutzt sowie Herausforderungen besser gemeistert werden.
Die Metropolregion Hamburg formuliert Strategien und Handlungsansätze, initiiert Projekte und setzt sie gemeinsam mit den Partnern um. Sie konzentriert sich auf Aufgaben, deren Entwicklung der ganzen Region zugute kommen. Die Metropolregion versteht sich dabei als offen und variabel. Wo immer es angebracht ist, sind interessierte Partner auch außerhalb ihrer Grenzen eingeladen, an ihren Projekten und Aktivitäten mitzuwirken.
Fakten*:
Fläche 2016: 26.100 km2 à zukünftige Fläche: 28.500 km2
Bevölkerungszahl 2016: 5 Millionen à Zukünftige Bevölkerungszahl: 5,2 Millionen
Mittel für Förderfondsprojekte: 2,7 Millionen/Jahr (bleiben unverändert)
Zukünftige Träger:
Länder: Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein.
Landkreise, Kreise, Kreisfreie Städte: Cuxhaven, Dithmarschen, Harburg, Heidekreis, Herzogtum Lauenburg, Ludwigslust-Parchim, Lübeck, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Neumünster, Nordwestmecklenburg, Ostholstein, Pinneberg, Rotenburg (Wümme), Schwerin, Segeberg, Stade, Steinburg, Stormarn und Uelzen.
Wirtschaft: Industrie- und Handelskammer IHK zu Flensburg, Handelskammer Hamburg, IHK zu Kiel, IHK zu Lübeck, IHK Lüneburg-Wolfsburg, IHK zu Schwerin und IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, Handwerkskammer Hamburg, Lübeck und Schwerin, Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und in Schleswig-Holstein e.V., Bezirk Nord des Deutschen Gewerkschaftsbundes
*Zahlen Stand 31.12.2014
Rückfragen unter: |