Energiekalender 2014 Umsetzung der Energiewende: CO2-Senke

In der Klimadiskussion sind Moore nicht nur aufgrund ihrer enormen Kohlenstoffvorräte, sondern vor allem auch wegen der Freisetzung ihrer Kohlenstoffvorräte von globaler Bedeutung. Torfbrände in Südostasien und entwässerte Moorböden in Nordamerika und Europa haben den stärksten Anstieg der CO2-Emission in der Atmosphäre in den letzten Jahren verursacht.

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Themen des Energiekalender 2014 der Metropolregion Hamburg: Solarenergie, Gebäudeeffizienz, Energieeinsparung, Forschung, Bioenergie, Elektromobilität, Windenergie, Brennstoffzelle, Energiespeicher, Netzausbau, CO2-Senke, Nachhaltige Mobilität

Bedeutung der Moore für den Klimaschutz

Bei der Bewältigung der Zukunftsaufgabe Klimawandel in der MRH werden sowohl Anpassungs- als auch Vermeidungsstrategien gesucht. Dabei müssen auch die Moore ins Blickfeld genommen werden, denn Moore können sowohl klimawirksame Spurengase als auch gleichzeitig Kohlenstoff speichern: Ob sie Kohlendioxid emittieren (in die Luft abgeben) oder einlagern wird maßgeblich durch die hydrologischen Verhältnisse sowie die Landnutzung bestimmt. Wie alle Gewässer bewirken Moore durch Verdunstung eine Kühlung ihrer Umgebung. Besonders hydrologisch unbeeinflusste Moore sind aufgrund ganzjährig hoher Wasserstände torfbildend und damit sehr bedeutend für den Klimaschutz.
In der Klimadiskussion sind Moore aber nicht nur aufgrund ihrer enormen Kohlenstoffvorräte, sondern vor allem auch wegen der Freisetzung ihrer Kohlenstoffvorräte von globaler Bedeutung. Torfbrände in Südostasien und entwässerte Moorböden in Nordamerika und Europa haben den stärksten Anstieg der CO2-Emission in der Atmosphäre in den letzten Jahren verursacht. 

Moorverbreitung

Moore und Moorböden bedecken zwar nur etwa 3 % der weltweiten Landoberfläche (400 Millionen ha). Trotzdem erfüllen sie wichtige Funktionen im globalen Kohlenstoffkreislauf da sie etwa 450 bis 500 Gigatonnen Kohlenstoff in Form von Torf in ihren Böden speichern. Dieser Kohlenstoffvorrat entspricht etwa einem Drittel der insgesamt in Böden gebundenen Kohlenstoffvorräte, knapp Zweidrittel der in der Atmosphäre vorkommenden Vorräte und etwa Vierfünftel der in der Biomasse der Landpflanzen gebundenen Kohlenstoffvorräte. Weltweit wird geschätzt, dass wachsende Moore etwa 150 – 250 Mio. Tonnen CO2 jährlich als Torf speichern. Darüber hinaus tragen sie zur Regulierung der Wasser- und Nährstoffflüsse in ihren Einzugsgebieten bei und bieten aufgrund ihrer nassen und häufig nährstoffarmen Bedingungen einer sehr speziellen Pflanzen- und Tierwelt einen Lebensraum. Erkennbar sind „wachsende“ Moore am Vorkommen moortypischer Biotope wie Torfmoosrasen, Groß- und Kleinseggenrieder, Braunmoosrasen oder Bruchwälder erkennbar. 

Wiederherstellung von Mooren

Schlüsselfaktor für die Revitalisierung von Mooren ist das Wasser. Durch die Anhebung der Wasserstände lassen sich innerhalb kurzer Zeit auch die nicht unbeträchtlichen Treibhausgasemissionen der entwässerten Moore deutlich reduzieren. Langfristig können diese Moore auch wieder als Senke fungieren, nämlich dann, wenn es sich torfbildende Pflanzengesellschaften sowie Bruchwälder, Röhrichte oder Großseggenrieder etablieren. Dieses Entwicklungsziel ist in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft, wie der Metropolregion, aber nur auf sorgfältig ausgewählten Flächen umsetzbar und muss ebenso sorgfältig hinsichtlich der hydrologischen und ökologischen Rahmenbedingungen durchgeführt werden. Auf dem Gebiet der Hansestadt Lübeck wird im Ortsteil Krummesse derzeit eine Fläche von 100 ha renaturiert und teilvernässt.
Die Entwicklung und Umsetzung einer moorschonenden Nutzung dieser organischen Böden in der Metropolregion und darüber hinaus dient sowohl dem Klima-, als auch dem Natur- und Gewässerschutz; diese Synergien sollten genutzt werden.

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Nina Dohrmann

Internet, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmensbeirat, Metropolitaner

Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg
Alter Steinweg 4
20459 Hamburg
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