Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland Repressionsgeschichte

Das „Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland“ befindet sich in einem Teil des 1916 eingeweihten Gerichts- und Gefängniskomplexes am Schweriner Demmlerplatz.

Blick in das Treppenhaus einer Haftanstalt Das Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland widmet sich der Erinnerung an Justizverbrechen, politische Repression und Verfolgung im 20. Jahrhundert.  

Repressionsgeschichte

Ein Ort der Repressionsgeschichte

In allen Epochen des 20. Jahrhunderts befanden sich am historischen Ort Einrichtungen des Justiz- oder Repressionsapparates des jeweiligen politischen Systems. Bis 1945 beherbergte das Justizgebäude das Amts- und Landgericht, ab 1933 zudem das Sondergericht für politische Strafsachen und ab dem Folgejahr das Erbgesundheitsgericht, sowie ab 1942 das Oberlandesgericht. Nach dem 2. Weltkrieg zog die sowjetische Geheimpolizei in das Gebäude und mit ihr das Sowjetische Militärtribunal für Mecklenburg. Bis 1953 verurteilte es die Gefängnisinsassen zu drakonischen Haftstrafen, zu Lagerhaft oder zum Tode. Noch im selben Jahr nahm die Schweriner Bezirksverwaltung für Staatssicherheit hier ihren Dienstsitz und betrieb bis Ende 1989 eine eigene Untersuchungshaftanstalt.

Eröffnung als Erinnerungs- und Lernort

Auf Vorschlag des „Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Mecklenburg-Vorpommern“ (LStU), diverser Opferverbände u.a. Beteiligter beschloss die Landesregierung im Jahr 1998 am historischen Ort ein Dokumentationszentrum einzurichten. Es wurde 2001 als Gedenk-, Erinnerungs- und Lernort eröffnet. Träger des Dokumentationszentrums ist die Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern (LpB).
Die dreiteilige Dauerausstellung widmet sich der Erinnerung an Justizverbrechen und politische Repression und Verfolgung in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Gezeigt werden zudem externe Wanderausstellungen, bei denen – historisch bedingt – die innerdeutsche Grenze ein bedeutsames Thema darstellt.

Adresse

Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland
Obotritenring 106
19053 Schwerin
Weitere Infos: Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland
Individueller Besuch: nach telefonischer Anmeldung Dienstag bis Freitag

Quelle: Hellwig, Christian/ Quambusch, Karolin/ Schoenmakers, Christine: Von der Ostsee bis in die Lüneburger Heide. Die „Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze“ in der Metropolregion Hamburg. Eine Bestandsaufnahme, Hannover 2020.