Swinmark-Grenzlandmuseum Schnega/Göhr Gegen das Vergessen

Über Jahrzehnte hinweg war Dietrich Ritzmann aus Schnega entlang der deutsch-deutschen Grenze unterwegs und beobachtete, fotografierte und sammelte Zeitzeugengeschichten und -objekte. So entstand eine spannende Sammlung zur innerdeutschen Grenzgeschichte.

Grenzschilder aus Zeiten der deutsch-deutschen Grenze Ein Museum zum Anfassen und Ausprobieren: Das Swinmark-Grenzlandmuseum entstand aus der Privatsammlung von Dietrich Ritzmann. Er beobachtete, fotografierte und sammelte jahrzehntelang Zeitzeugengeschichten und -objekte entlang der deutsch-deutschen Grenze.

Von der Privatsammlung zum Grenzlandmuseum

Erinnern an die unmenschliche Grenze

Nach der Wiedervereinigung 1989 waren die Menschen erleichtert und glücklich, beeilten sich, die äußeren Zeichen dieser grausamen Trennungslinie zu beseitigen; Grenzzäune und Sperranlagen wurden niedergerissen, zerstört, vernichtet. Dieser wichtige Teil unserer deutschen Geschichte darf aber nicht in Vergessenheit geraten und wir müssen stets den vielen Toten und Verletzten gedenken, die ihr Leben und ihre Gesundheit an dieser unmenschlichen Grenze verloren haben. Auch den Menschen, die in Stasi-Verhören gequält und gefoltert wurden, dürfen nicht vergessen werden, denn viele leiden noch heute unter dem Erlebten.

Feud und Leid vor und nach der Wiedervereinigung

Dietrich-Wilhelm Ritzmann hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die schlimme Zeit der Teilung, aber auch die glückliche Wiedervereinigung zu dokumentieren und der Nachwelt zu erhalten. Über Jahrzehnte hinweg war Dietrich Ritzmann aus Schnega entlang der deutsch-deutschen Grenze unterwegs und beobachtete und fotografierte. So entstand eine umfangreiche Sammlung aus über 500 Foto-Dokumenten.

Aus der Privatsammlung wird das Swinmark-Grenzlandmuseum

Nach der Grenzöffnung fuhr er die ehemalige Grenze an und lud alles auf, was nicht niet- und nagelfest war: Von kompletten Grenzsperrzäunen über Funkanlagen, Fahrzeuge der DDR-Grenztruppen, Uniformen, Dokumente, Grenzbojen aus der Ostsee, verschiedene DDR-Minen bis hin zu dem komplett eingerichteten Büro eines NVA-Offiziers und der Kuppel eines DDR-Grenzwachturms. 1997 entstand aus Dietrich Ritzmanns privater Sammlung in einer ehemaligen Maschinenhalle in Göhr bei Schnega das „Swinmark“-Grenzlandmuseum. Hier darf alles nicht nur bestaunt, sondern auch angefasst und ausprobiert werden.

Adresse

Swinmark-Grenzlandmuseum Schnega/Göhr
Göhr Nr. 13
29465 Schnega
Weitere Infos: Swinmark Grenzlandmuseum

Quelle: Hellwig, Christian/ Quambusch, Karolin/ Schoenmakers, Christine: Von der Ostsee bis in die Lüneburger Heide. Die „Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze“ in der Metropolregion Hamburg. Eine Bestandsaufnahme, Hannover 2020.