Zementindustrie in der Region
Schon vor 1800 wurde in Lägerdorf Kreide abgebaut, als Dünger, für Mörtel und Anstrichmittel verkauft. Nach der Erfindung des Portlandzements aber war der Rohstoff noch viel begehrter: 1862 gründete Edward Fewer in Lägerdorf die erste Zementfabrik, Gustav Ludwig Alsen folgte 1863 mit dem Werk in Itzehoe. Alsen lag mit seiner Fabrik an der Stör und hatte Anschluss an die Marschbahn nach Hamburg, musste allerdings die Kreide aus Lägerdorf holen. Dennoch wuchs er rascher als seine Konkurrenz. Die Zementindustrie boomte: 1911 beschäftigte sie in der Region etwa 2.000 Arbeiter.

Bild: © Heinz Oest, Lichtbildfreunde Itzehoe / Gemeinsames Archiv des Kreises Steinburg und der Stadt Itzehoe
Einblicke in die damalige Arbeits- und Lebenswelt
Für den Transport von Kreide und Ton, dem Brennstoff Kohle und der Zementprodukte waren die Verkehrswege entscheidend. Es wurden Eisenbahnen und Drahtseilbahnen gebaut sowie der 1877 vollendete Breitenburger Kanal: Er führt von Lägerdorf über die Schleuse Münsterdorf zur Stör; auf der Elbe war so auch Hamburg erreichbar. Um 1908 fuhren pro Jahr etwa 3.000 Ewer und Schuten auf dem Kanal. Mit Exponaten und Fotos vermittelt das Kreismuseum Prinzeßhof den Besuchern Einblicke in die damalige Arbeits- und Lebenswelt. Sehenswert ist der Film über die auch durch Alsen vorangetriebene Industrialisierung.
Ort: Kirchenstraße 20, 25524 Itzehoe
Informationen / Öffnungszeiten:
http://www.museum-prinzesshof.de/
Geöffnet täglich außer montags von 10 bis 12 und von 14.30 bis 17 Uhr.
Kontakt:
Kreismuseum Prinzeßhof
Kirchenstraße 20
25524 Itzehoe
Tel. 0 48 21 / 6 40 68
E-Mail: prinzesshof@steinburg.de
Kurzprofil:
Typ: Regionalhistorisches Museum
Themen: Leben und Arbeiten im Kreis Steinburg während des Biedermeiers, der Kaiserzeit und in den 1940er bis 1960er Jahren
Gründung: erste Sammlung 1938, seit 1964 Heimatmuseum, seit 1988 Kreismuseum
Museumsbau: Adelspalais des 16. / 17. Jahrhundert