Der Wasserturm in Geesthacht
Am Ende des Ersten Weltkriegs beschäftigte die Pulverfabrik Düneberg etwa 16.000 Menschen. Um einen Teil ihrer Beschäftigten im Ort unterbringen zu können, errichtete sie eine Wohnsiedlung (Station 06) und unterhalb der Heidberge ein Ledigenheim. Für die Trinkwasserversorgung der Kolonie betrieb sie Brunnen in der Fabrik am alten Maschinenhaus.
Der 1917 neben dem Ledigenheim entstandene Wasserturm mit zwei rechteckigen Behältern im Kopf sorgte für den nötigen Druck im Leitungsnetz. Das Ledigenheim diente seit 1920 als Waisenhaus, später für behinderte Kinder, ehe die Reichspost hier ab 1936 eine Postschutzschule betrieb. Damals entstanden mehrere neue Gebäude, welche das Ensemble bis heute prägen. 1946 gründete Friedrich-Karl Marcus hier seine chemische Fabrik Dr. Marcus GmbH, ein Hersteller von Lebensmittelfarben (seit 2002 Sensient Food Colors). Der Wasserturm aber wird schon lange nicht mehr genutzt.