Schwerin gilt traditionell als beschauliche mecklenburgische Residenz. Doch sie hat auch eine industrielle Seite, die sich auf dieser Route entdecken lässt.
Das Werk Neumühle bietet heute dem Verein Kunst-Wasser-Werk e. V. Ateliers und Ausstellungsräume; der Wasserturm ist für den Druckausgleich unverändert in Betrieb.
Die Struktur des Gewerbehofes ist typisch für kleine Maschinenfabriken. Im Jahr 1900 hatte Robert Klingebiel eine Gießerei in Schwerin gegründet und sie 1910 hierher verlegt.
Die zu Ehren des tschechischen Staatspräsidenten Klement-Gottwald-Werk (KGW) genannte Fabrik war als Hersteller vor allem von Winden, Kranen und Rudermaschinen ein wichtiger Zulieferer für den DDR-Schiffbau.
Mit der Inbetriebnahme der Strecke nach Hagenow 1847 nahm die mecklenburgische Staatsbahn am Bahnhof eine Maschinenbauwerkstatt mit etwa 300 Arbeitern in Betrieb.
Joseph Löwenthal hatte die Firma 1855 in Bützow gegründet, seit 1864 war sie in Schwerin ansässig und hatte drei Jahrzehnte später etwa ein Dutzend Beschäftigte. Sie kaufte Getreide in Mecklenburg und exportierte es zum Teil sogar ins Ausland, bezog umgekehrt Waren für die Bauern im Land.
Der Hafen war die Keimzelle für das erste Industriegebiet der Stadt: Über den Störkanal und die Müritz-Elde-Wasserstraße ist Schwerin mit der Elbe verbunden.
1913 lockte die Stadt den Flugzeugkonstrukteur Anthony Fokker von Berlin-Johannisthal nach Schwerin: Sie verpachtete ihm Grundstücke und ließ ihm am Schweriner See eine Halle errichten.
Die Beleuchtung mit Kerzen, Gas- oder Öllicht hat früher oft zu Theaterbränden geführt, so 1882 auch in Schwerin. Um den Brandschutz zu verbessern, bekam der von 1883 bis 1886 errichtete Neubau des Hoftheaters elektrisches Licht.
Bis zur Inbetriebnahme des Schweriner Schlachthofes 1886 wurden die Tiere direkt in die Stadt getrieben, dann in Schlachtereien getötet, zerlegt und möglichst schnell verkauft.
Auf dem südlichen Teil des 1945 geschlossenen Flugplatzes Görries entstand von 1954 bis 1970 ein Industriegebiet vor allem für Großhandels- und Lagerbetriebe sowie die Bau- und Baumaterialienindustrie mit rationeller Erschließung durch Schiene und Straße.