Industriekultur - Wassertechnik Widderanlage in Gödenstorf

Der hydraulische Widder oder Stoßheber ist eine Wasserpumpe, die allein durch Wasserkraft angetrieben wird. In Gödenstorf war sie bis von 1912 bis 1958 in Betrieb.

Widderanlage 1912 - 1958

Zwischen Egestorf und Salzhausen, in Gödenstorf, ist eine für den ländlichen Raum einst typische Wasserversorgungsanlage erhalten geblieben: ein hydraulischer Widder oder Stoßheber. Derartige Wasserpumpen werden allein durch Wasserkraft angetrieben. Der Franzose Michel Joseph Montgolfier hatte diese selbsttätig arbeitende Technik 1796 entwickelt. Der hydraulische Widder nutzt die Stoßkraft aus, die in einem Rohr fließendes Wasser abgibt, wenn dessen Lauf schlagartig gestoppt wird. Bei Erreichen eines bestimmten Fließdruckes öffnet sich das Stoßventil und schließt sofort wieder. Dadurch wird ein Teil des Wassers durch ein zweites Ventil ­­– das Steigventil – und eine Steigeleitung auf eine größere Förderhöhe gestoßen.

In Betrieb von 1912 bis 1958

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden überall in Norddeutschland lokale Anlagen für die Trinkwasserversorgung, auf Gehöften ebenso wie für ganze Dörfer, in vielen Fällen mit Stoßhebern. Die 1912 zusammen mit einer kommunalen Wasserversorgung in Gödenstorf erbaute Widderanlage war bis 1958 in Betrieb. Damit wurde Quellwasser ununterbrochen Tag und Nacht ohne zusätzliche Energie in eine größere Höhe gepumpt, um einen ausreichenden Druck im Leitungsnetz des Dorfes herzustellen.

Ort: Dammstraße / Straße Richtung Lübberstedt, 21376 Gödenstorf

ÖPNV: Bahnhof Winsen (Luhe), KVG-Bus 4406 (Buchenberg, Gödenstorf), 1,6 Kilometer Fußweg

Informationen und Besichtigung:
www.kiekeberg-museum.de
Führungen nach Absprache

Kontakt
Freilichtmuseum am Kiekeberg
Am Kiekeberg 1
21224 Rosengarten
Tel. 0 40 / 79 01 76 – 0
E-Mail: info@kiekeberg-museum.de

Kurzprofil:
Typ: Trinkwasser-Förderanlage
Baujahr: 1912
Stilllegung: 1958
Bauwerk: Massivbau mit Erdüberdeckung

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Tanja Blätter

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