UNESCO -Biosphärenreservate bilden ein weltweites Netz besonders wertvoller Kulturlandschaften. Die landwirtschaftliche Praxis in den Entwicklungszonen der Biosphärenreservate als Modellregionen nachhaltiger Entwicklung unterscheidet sich jedoch kaum von der Landwirtschaft außerhalb der Biosphärenreservate.
In diesem Projekt sollen folgende Fragen untersucht werden:
- Wie schaffen wir in den Biosphärenreservaten eine Wende zu einer flächendeckenden nachhaltigen und zukunftsfähigen Landwirtschaft?
- Wie sieht diese regionale Landwirtschaft aus?
- Wie können dabei regionale Wertschöpfungsketten gestärkt werden?
- Wie können Akteure vor Ort einbezogen werden?
Das Schwerpunktthema nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft steht für eine bessere regionale Versorgung, für mehr Klimaschutz und Biodiversität. In diesem Teilprojekt steht die Vernetzung von regionaler Produktion, Verarbeitung und Vertrieb im Vordergrund. Durch ein Netzwerk aus konventionell wirtschaftenden und bereits zertifizierten Betrieben sollen Kooperationen zwischen Erzeugern sowie Verarbeitern und Anbietern entstehen. So können zum Beispiel regionale Produkte direkt in der Gastronomie vor Ort vermarktet werden. Das stärkt die Vermarktung und Wertschätzung regionaler Produkte und hält die Wertschöpfung in der Region.
„Ich freue mich sehr über die Unterstützung der Metropolregion Hamburg für dieses Projekt. Land- und Ernährungswirtschaft tragen hier in besonderem Maße zur Wirtschaft bei: 48 % des Biosphärenreservats Schaalsee sind Ackerflächen, 19 % Grünland, im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe MV und Niedersächsische Elbtalaue sind es insgesamt 28 % Grünlandflächen und 32% Ackerflächen. Wie können diese Flächen so genutzt werden, dass wir die Natur und damit unsere Lebensgrundlage schonen, die Landwirtschaft genügend Einkommen erzielt und die Lebensmittel regional und erschwinglich vermarktet werden? Das wollen wir hier in der Region modellhaft mit Abwohnenden, Landwirten und der Ernährungsbranche diskutieren, zukunftsweisende Ansätze entwickeln und die Erkenntnisse weitergeben.“
Anke Hollerbach, Leiterin des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe
„Als Träger des Dachprojektes und des Teilprojektes „Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft engagieren wir uns als landwirtschaftlich geprägter Landkreis sehr gern. Ich freue mich darauf, mit kompetenter Unterstützung und in gesellschaftlichem Diskurs Wege zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zu finden, bei der die Regionalität und Identität eine große Rolle spielen.“
Sabine Winkler, Landkreis Ludwigslust-Parchim
Die Projektbausteine / Etappen
Das Projekt besteht aus den Bausteinen einer Wertschöpfungsanalyse und eines öffentlichen Prozessmanagements zur Definition einer zukunftsfähigen Landwirtschaft in den Biosphärenreservaten. Die Analyse mit dem Titel „Analyse und Optimierung von Wertschöpfungsketten regionaler, nachhaltiger Produkte aus der Land-/Ernährungswirtschaft im Teilprojekt „Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft“ wurde beauftragt. Die Ergebnisse liegen im März 2024 vor.