Elbbergmuseum Boizenburg: Am ehemaligen Kontrollpunkt
Die Geschichte der innerdeutschen Grenze im Landkreis Ludwigslust-Parchim dokumentiert seit 2009 eine Freilicht-Ausstellung des „Elbbergmuseums Boizenburg“ am Ort des früheren Kontrollpunktes, wo ein Turm und das Grenzabfertigungsgebäude erhalten geblieben und teilweise zu besichtigen sind.
Doppelt "belasteter" Ort
Das „Elbbergmuseum Boizenburg“ befindet sich an einem doppelt „belasteten“ historischen Ort. Nur wenige Meter neben den Spuren der deutschen Teilung ist die Küchenbaracke eines Außenlagers des KZ Neuengamme erhalten geblieben. Die SS betrieb das Außenlager von Sommer 1944 bis Ende April 1945. Hier waren circa 400 jüdische Ungarinnen in Holzbaracken untergebracht, die in 12-Stunden-Schichten Zwangsarbeit auf der nahe gelegenen Elbewerft leisten mussten. Seit 1969 erinnert ein Denkmal an die NS-Vergangenheit des Ortes, Anfang der 1990er Jahre wurde die Küchenbaracke als einziges
Zeugnis des Lagers unter Denkmalschutz gestellt. 2000 richtete das „Elbbergmuseum Boizenburg“ hier eine Dauerausstellung über das KZ-Außenlager ein, die 2008 überarbeitet wurde.
Die Freilicht-Ausstellung auf dem Elbberg wurde vom Berliner Historiker Dr. Kay Kufeke und der damaligen Leiterin des Boizenburger Heimatmuseums, Karin Wulf, erarbeitet und u.a. von der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, von der Landesbeauftragten für die Unterlagen des ehemaligen DDR-Staatssicherheitsdienstes, vom Landkreis Ludwigslust und von der Stadt Boizenburg unterstützt.
Adresse
Elbbergmuseum Boizenburg
19258 Boizenburg/Elbe
Weitere Infos: Elbbergmuseum Boizenburg
Quelle: Hellwig, Christian/ Quambusch, Karolin/ Schoenmakers, Christine: Von der Ostsee bis in die Lüneburger Heide. Die „Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze“ in der Metropolregion Hamburg. Eine Bestandsaufnahme, Hannover 2020.