Gedenkstätte Stresow: Zwangsaussiedlung Aktion "Ungeziefer"
Die nur wenige Kilometer von Schnackenburg entfernte Gedenk- und Begegnungsstätte Stresow (Sachsen-Anhalt) ist Bestandteil des Grenzlandmuseums Schnackenburg.
Zwangsaussiedlung über Nacht
Das Dorf Stresow wurde, weil es im sogenannten „Schutzstreifen“ des Grenzgebietes der DDR lag, von 1972 bis 1974 durch die Aktion „Ungeziefer“ buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht. Zuvor hatte man die Bewohner in einer Nacht- und Nebelaktion zwangsausgesiedelt und dann sämtliche Gebäude abgerissen. Vier Familien gelang in letzter Minute die Flucht in den „freien Westen“. Ein im Jahre 1997 aufgestellter Gedenkstein im ehemaligen Dorf Stresow erinnert an diese Zwangsmaßnahme. Zur Anlage der Gedenk- und Begegnungsstätte gehört außerdem die Darstellung der damaligen Grenzbefestigungsanlagen der DDR: der Grenz-, Signal- und Sperrzaun, ein Beobachtungsbunker, ein Kolonnenweg, Lichttrassen, eine Sprechsäule mit Grenzmeldenetz und ein Kraftfahrzeugsperrgraben.
Grenz- und Naturerlebnispfad Schnackenburg – Gartow
Durch Initiative des Fördervereins Grenzlandmuseum Schnackenburg e.V. sowie der Gemeinden Aulosen und Gollensdorf entstand 1998 der 10 km lange Grenzlehrpfad Schnackenburg – Gartow. In seinem Streckenverlauf an der ehemaligen innerdeutschen Grenze folgt der Pfad verschiedenen Grenzüberwachungs- und Sicherungsanlagen der ehemaligen DDR.
Adresse
Gedenkstätte Stresow
Betreuung: Grenzlandmuseum Schnackenburg
7 Tage / 24 h
Quelle: Hellwig, Christian/ Quambusch, Karolin/ Schoenmakers, Christine: Von der Ostsee bis in die Lüneburger Heide. Die „Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze“ in der Metropolregion Hamburg. Eine Bestandsaufnahme, Hannover 2020.