Gedenkstätte Vockfey: Denkpyramide
Seit 2006 erinnert die Denkpyramide in Vockfey an die Zwangsaussiedlungen und die Zerstörungen der Höfe in Vockfey.
Zwangsaussiedlung über Nacht
Bereits 1952 bei der „Aktion Ungeziefer“ und der Aktion „Kornblume“ 1961 waren die von der Zwangsaussiedlung betroffenen Bewohner von dem Regime gezwungen geworden, ihre Häuser innerhalb von 48 Stunden mit Ihrem Hab und Gut zu verlassen. Die Reste von 13 Höfen verfielen, wurden zerstört und teilweise sogar gesprengt und 1973 von DDR Abbruchbrigaden in ein 16 Meter tiefes Wasserloch versenkt. Bei Deicharbeiten im niedersächsischen Amt Neuhaus wurden die Trümmer der Gebäude zufällig wieder entdeckt. Aufmerksame Bürger, wie die Journalistin Karin Toben, bewahrten die Reste der Gebäude vor der völligen Zerstörung.
Denkpyramide aus Trümmern der zerstörten Höfe
Nun erinnern seit 2006 diese aufgeschichteten Abbruchsteine in Form einer Denkpyramide an das Unrecht der Zwangsaussiedlungen und holen diese Geschichte in das Bewusstsein der Menschen zurück. Ein kleines Häuschen mit Informationstafeln und ein Picknickplatz bieten den Besucher*innen neben der Geschichte dieses Ortes auch einen Platz zum Verweilen. Das Grundstück auf dem dieser Erinnerungsort einen Platz gefunden hat, gehört Holger Zerbin, der selbst als Kleinkind mit seinen Eltern der Zwangsaussiedlung zum Opfer fiel und 1969 aus der DDR über die Elbe geflohen ist.
Adresse
Gedenkstätte Vockfey
Elbstraße
19273 Amt Neuhaus
7 Tage / 24 h
Quelle: Hellwig, Christian/ Quambusch, Karolin/ Schoenmakers, Christine: Von der Ostsee bis in die Lüneburger Heide. Die „Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze“ in der Metropolregion Hamburg. Eine Bestandsaufnahme, Hannover 2020.