Museum Festung Dömitz: Sperrgebiet und kleiner Grenzverkehr
Seit 1961 lag Dömitz im Sperrgebiet. Anwohner*innen und Besucher*innen benötigten einen Passierschein, um die mecklenburgische Stadt betreten zu können.
Einlass nur mit Passierschein
Grund war die unmittelbare Lage an der Elbe und damit der innerdeutschen Grenze, die sich – je nach DDR- oder bundesdeutscher Perspektive – mitten durch den Fluss oder an dessen östlichen Ufer entlang zog. 1973 gliederte die DDR-Regierung Dömitz aus dem Sperrgebiet wieder aus, da im Zuge des mit der Bundesrepublik abgeschlossenen Verkehrsabkommens von 1972 Regelungen zum kleinen Grenzverkehr in Kraft traten.
Wirtschaftlicher Niedergang wegen Grenznähe
Dennoch blieb die Stadt mit der Realität der innerdeutschen Grenze bis 1990 konfrontiert. Das Grenzgebiet und die damit verbundene Abriegelung brachten der einst wohlhabenden Stadt, deren Hafen bis 1945 als einer der wichtigsten Umschlagplätze zwischen Magdeburg und Hamburg galt, die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit und den weitgehenden Verfall ihrer historischen Altstadt sowie Gründerzeitbauten.
Elbgrenze im Museum Festung Dömitz
Nach 1990 ist die Dauerausstellung um den Fokus auf die innerdeutsche (Elb-)Grenze erweitert worden. Am Parkplatz vor der Festung, unweit vom Elbdeich, befindet sich seit 2015 ein von Schüler*innen des Gymnasialen Schulzentrums „Fritz Reuter“ initiiertes Mahnmal aus Original-Streckmetallzaun zur Erinnerung an die hier verlaufende innerdeutsche Grenze.
Adresse
Museum Festung Dömitz
Auf der Festung 3
19303 Dömitz
Weitere Infos: Museum Festung Dömitz
Quelle: Hellwig, Christian/ Quambusch, Karolin/ Schoenmakers, Christine: Von der Ostsee bis in die Lüneburger Heide. Die „Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze“ in der Metropolregion Hamburg. Eine Bestandsaufnahme, Hannover 2020.