Bewässerungsanlagen

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Rieselwiesen auf dem Wiedenhof

Mit der Rieselwiesen-Technik ließen sich Wiesen kontrolliert bewässern. Ausgedehnte Rieselwiesenanlagen gab es an der Seeve und an vielen anderen Elbe-Zuflüssen.

Frühe Form der industrialisierten Landwirtschaft

Die Rieselwiesen an der Seeve auf dem Wiedenhof in Lüllau bei Jesteburg sind ein seltenes Denkmal einer einst in Mitteleuropa verbreiteten Bodenkultur. Mit dieser frühen Form einer industrialisierten Landwirtschaft wurden Wiesen kontrolliert bewässert, der Boden gereinigt und ihm düngende Sinkstoffe zugeführt. Vermutlich kam das Prinzip im 15. Jahrhundert über den Alpenraum nach Norddeutschland. Hier boten die Heidebäche mit ihrem Wasserangebot, dem Gefälle und begleitenden Wiesen gute Voraussetzungen. Dank der Rieselwiesen konnten die Bauern auf kargen Böden in größerem Umfang Futterklee anbauen und so leistungsfähige Rinderrassen halten.

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© Sven Bardua Bei Lüllau wird der Lauf der Seeve mit einem einfachen Schützenwehr gestaut, um einen Teil des Flusswassers zu den Rieselwiesen abzuleiten.

Allerdings musste die Landschaft mit parallel verlaufenden Wiesenrücken modelliert, Stauanlagen und Gräben gebaut werden. Bei dieser Kulturtechnik wird mit Schleusen gestautes Flusswasser über ein Rinnensystem auf die Scheitel der gewölbten Wiesen geleitet, rieselt die Wiesenrücken hinab und fließt über Rinnen ab. Dabei müssen vor allem Wassermenge und Fließgeschwindigkeit beachtet werden. Veränderte Wirtschaftsformen und die aufwendige Unterhaltung machten die Rieselwiesen schließlich unattraktiv; die meisten wurden bald nach dem Zweiten Weltkrieg stillgelegt.

Ort: Wiedenhof an der Seeve, Ortsteil Lüllau, 21266 Jesteburg

ÖPNV: Bahnhof Buchholz, KVG-Bus 4207 oder 4208 (Lüllau Wiedenhof, Jesteburg)

Informationen und Besichtigung:
Führungen nach Absprache

Kontakt:
Freilichtmuseum am Kiekeberg
Am Kiekeberg 1
21224 Rosengarten
Tel. 0 40 / 79 01 76 – 0
E-Mail: info@kiekeberg-museum.de

Kurzprofil:
Typ: Kanalsystem mit Stauschleusen für Bewässerung
Gewässer: Seeve
Baujahr: um 1845, zuletzt 1950 erneuert
Stilllegung: um 1960

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