Kanaltunnel Rendsburg
Zwei Rolltreppen und ein Aufzug mit einer Förderhöhe von 28 Metern führen an jeder Seite hinunter zum Fußgängertunnel unter den Nord-Ostsee-Kanal.

Bis 1914 wurde der Nord-Ostsee-Kanal erstmals verbreitert. Damals bekam Rendsburg noch eine neue Drehbrücke: Auf ihr rollte der Straßenverkehr über den Kanal. Doch die Schiffe hatten stets Vorrang. Der stark wachsende Autoverkehr führte somit zu langen Staus vor der oft geöffneten Drehbrücke. Deshalb wurden zwei Tunnel unter dem Kanal gebaut: 1961 ging im Westen der Stadt der Straßentunnel mit zwei 640 Meter langen Röhren in Betrieb. 1965 folgte in zentraler Lage der Fußgängertunnel – neben der 1961 stillgelegten und dann demontierten Drehbrücke. Ersatzweise hatte eine Fähre den Verkehr übernommen.

Im Gegensatz zum Straßentunnel, dessen Mittelstück in den Kanal abgesenkt wurde, arbeiteten die Baufirmen Hochtief AG und Dyckerhoff & Widmann KG beim Fußgängertunnel mit dem Schildvortrieb: Zwischen zwei Senkkästen wurde eine kreisrunde Röhre mit einem Außendurchmesser von 5,06 Meter durch den Boden getrieben. Sie besteht aus 175 gusseisernen Ringen, aus Tübbings zusammengesetzt. Die Oberkante der Röhre liegt 6,68 Meter unter der Kanalsohle. Auf jeder Seite führen ein Aufzug und zwei 55,90 Meter lange Rolltreppen in die Tiefe: Letztere waren einst die längsten in Westeuropa.
Ort: Am Alten Schützenhof / Wilhelmstal, 24768 Rendsburg
ÖPNV: Bahnhof Rendsburg, 1,3 Kilometer Fußweg
Informationen:
Kanaltunnel Rendsburg
Kontakt:
Tourist-Information Nord-Ostsee-Kanal
Altes Rathaus, Altstädter Markt, 24768 Rendsburg
Tel. 0 43 31 / 2 11 20
http://www.tinok.de
Kurzprofil:
Typ: Fußgängertunnel mit Aufzug und Rolltreppen
Baujahr: 1962-65, in Betrieb
Länge Tunnelröhre: 130 Meter
Tragwerk: zwischen zwei Senkkästen (aus Stahlbeton) im Schildvortrieb aus gusseisernen Tübbings hergestellte Röhre