Kalibergwerk Grethem
Das Kalibergwerk Grethem und andere Bergwerke im Aller-Leine-Tal lieferten wertvollen Dünger für die Landwirtschaft. Doch das „Kalifieber“ dauerte nur etwa zwei Jahrzehnte.
Um 1900 brach das „Kalifieber“ auch nordwestlich von Celle aus: Bis zum Ersten Weltkrieg entstanden im Aller-Leine-Tal neun Bergwerke, welche das in der Landwirtschaft als Dünger begehrte Kalisalz förderten. Doch der Boom war kurz. Wegen des beendeten deutschen Kalimonopols stellten die meisten Werke der Region bald wieder ihren Betrieb ein, darunter 1924 das Bergwerk Grethem. Zu der Anlage gehörten die 250 Meter voneinander entfernten Schächte Grethem-Büchten, einst „Reichenhall“ genannt, und Gilten (vormals „Hedwig“).
Die Erdölwerke Grethem-Büchten GmbH und die Gewerkschaft Reichenhall zu Thal hatten die Anlage 1913 in Betrieb genommen. Seit 1918 gehörte sie der AG Deutsche Kaliwerke und förderte insgesamt etwa 180.000 Tonnen Carnallit. Es wurde zu Mineraldünger aufbereitet und per Bahn abtransportiert. Die salzhaltigen Endlaugen wurden teilweise in die Aller entsorgt. Nach der Stilllegung wurde die Grube bis 1930 mit Flusswasser geflutet. Übrig blieben Bauten an der Hauptstraße: Salzmagazin (Hausnummer 23), Lokschuppen (25), Labor und Umspannhaus (27), Kantine (28), Werkstätten (29) sowie Wohnhäuser der leitenden Angestellten (31, 33 und 35) und der Arbeiter.
Ort: Am Salzberg / Grethemer Hauptstraße, 29690 Grethem
ÖPNV: Bahnhof Hodenhagen, Heide-Bus 602 (Grethem, Dorfstraße), 700 Meter Fußweg
Informationen:
http://kali.aller-leine-tal-navigator.de/download/flyer_kalitour_20130906.pdf
Kurzprofil:
Typ: Tiefbergbau mit zwei Schächten und Salzfabrik
Baujahre: 1911–14
Betriebszeit: 1913–24
Endteufe: 700 Meter (Schacht Grethem-Büchten) und 480 Meter (Gilten)
Rohstoff: vor allem Carnallit (Kalium-Magnesiumchlorid)