Getreidesilo Hammerbrook, Hamburg
Um 1925 ließ die Großbäckerei Julius Busch am Mittelkanal in Hamburg-Hammerbrook ein Getreidesilo errichten. Die Bäckerei geriet in Konkurs – das Silo blieb stehen.
Vielen Bahnfahrern sticht ein Getreidesilo zwischen Berliner Tor und Rothenburgsort in Hamburg ins Auge: Am Mittelkanal in Hammerbrook ließ die Großbäckerei Julius Busch KG um 1925 diesen Speicher errichten. Ihn führte die für ihre Betonbauten bekannte Bremer Firma Paul Kossel & Cie. aus. In den acht Silozellen hatten etwa 900 Tonnen Getreide Platz. Sie wurden direkt von Frachtkähnen im Silo eingelagert und von der Bäckerei in Eilbek verarbeitet. Die von Heinrich Mandix entworfene und 1914 in Betrieb genommene „Fabrik“ in der der Conventstraße 8–10 galt als Musteranlage und größte Bäckerei der Stadt. Busch belieferte Dutzende von Filialen in Hamburg.
1936 wurde das Silo umgebaut, der Dachstuhl wohl gegen die Gefahren des Luftkrieges aus Beton neu errichtet. Das Silo überlebte den Zweiten Weltkrieg. Doch der Stadtteil wurde wegen der großen Zerstörungen zum Sperrgebiet erklärt; die Großbäckerei Busch geriet 1950 in Konkurs. Die Mühlenwerke Ströh (Bad Oldesloe, Marke „Gloria“) kauften das Getreidesilo und nutzen es bis etwa 1968. Seitdem sind branchenfremde Unternehmen auf dem Grundstück ansässig. Dabei blieb das Silo mit den Maschinen weitgehend original erhalten.
Ort: Wendenstraße 147, 20537 Hamburg
ÖPNV: S-Bahn-Station Landwehr, HVV-Bus 25 (Wendenstraße, Mitte)
Kontakt:
Verein Unter Hamburg e.V.
Tondernstraße 33 a
22049 Hamburg
Informationen:
http://www.unter-hamburg.de
Kurzprofil:
Typ: Silospeicher für Getreide
Baujahre: um 1925 / 1936
Stilllegung: um 1968
Umnutzung: Original erhalten