Sprengstofffabriken Geesthacht
Große Teile der Stadt Geesthacht haben einst zu zwei riesigen Explosivstofffabriken gehört. Trotz zahlreicher Zerstörungen blieben viele Relikte erhalten.
Große Teile der Stadt Geesthacht haben einst zu zwei riesigen Explosivstofffabriken gehört. Trotz zahlreicher Zerstörungen blieben viele Relikte dieser Werke erhalten, unter anderem Verwaltungs- und Wohnhäuser, Bunkeranlagen und Produktionsstätten. Zu den auffälligen Relikten gehört ein oberhalb der Elbuferstraße auf dem Geesthang stehender Wasserturm von 1916. Hier auf dem Krümmel hatte sich Alfred Nobel (1833–1896), Stifter der Nobelpreise, 1865 mit einer Sprengstofffabrik angesiedelt, nachdem er das hochexplosive Nitroglycerin in seinem Heimatland Schweden nicht mehr produzieren durfte.
Der Raum Geesthacht bot der Nobel-Fabrik und der 1876 fünf Kilometer westlich davon angesiedelten Pulverfabrik Düneberg große Vorteile: Die Region war dünn besiedelt, hatte mit den sandigen Böden ein einfach zu modellierendes Gelände für die vielen hundert Gebäude und lag an der Elbe. So konnte die Fracht auf dem Wasserweg zum Hamburger Hafen gebracht werden. Denn der Transport per Schiff war preiswert und relativ sicher, vor allem für das zuerst hier hergestellte, stoßempfindliche Nitroglycerin. 1866 entwickelte Nobel in Krümmel daraus das Dynamit – der Legende nach auf einem Floß auf der Elbe.
Ort: Pulverfabrik: Lichterfelder Straße und Umgebung im Ortsteil Düneberg, 21502 Geesthacht; Dynamitfabrik: Elbuferstraße und Umgebung im Ortsteil Krümmel, 21502 Geesthacht
ÖPNV: Bahnhof Bergedorf, VHH-Expressbus X 8800 (Geesthacht, Düneberger Straße oder ZOB) sowie diverse Buslinien / Fußwege
Informationen:
http://www.industriemuseum-geesthacht.de
Kontakt:
Förderkreis Industriemuseum Geesthacht
E-Mail: industriemuseumgeesthacht@gmx.de
Kurzprofil:
Typ: Industrielle Großanlage mit komplexer Infrastruktur
Baujahre: 1865 bis 1945
Stilllegung: 1945
Produktion: Explosivstoffe, unter anderem Dynamit
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