Stadthafen Lübeck
Lübecks Sprung in die Moderne: Der Altstadtinsel vorgelagert bietet Lübeck mit dem Stadthafen etwas, was um 1890 hochmodern war und sich heute als erweitertes Welterbe anbietet.
Der Altstadtinsel vorgelagert bietet Lübeck mit dem Stadthafen etwas, was um 1890 hochmodern war und sich heute als erweitertes Welterbe anbietet. Denn die erhaltenen Schuppen, Speicher, Krane, Hafenbahn und Brücken auf der Nördlichen Wallhalbinsel und den benachbarten Kais dokumentieren wie sonst nirgendwo den Sprung einer mittelalterlichen Kaufmannsstadt in die Moderne. Zusammen mit dem Elbe-Lübeck-Kanal und dem 1908 verlegten Hauptbahnhof sollte das Ensemble die Wirtschaft ankurbeln. Mit veränderten Verkehrsströmen und neuer Umschlagtechnik wurde es für die Hafenwirtschaft überflüssig.
Der Vorteil dieses Hafens war das Tempo: Hier konnte das Stückgut auf kurzen Wegen zwischen Schiff, Waggons und Kaischuppen umgeschlagen werden. Mit dem Kran Nr. 1 von 1892 wurden schwere Lasten bewegt. Prägend für das Gebiet sind der mehrgeschossige Kaufmannsspeicher und die Schuppen entlang der Kais. Fast alle Hallen werden von Holzfachwerk getragen. Nur der 1939–49 erbaute Schuppen F ist im Inneren eine filigrane Stahlbeton-Basilika. 2016 beschloss die Stadt, ein von der „Initiative Hafenschuppen“ vorgelegtes Konzept für eine behutsame Entwicklung dieses Viertels umzusetzen.
Ort: Willy-Brandt-Allee, 23554 Lübeck / An der Untertrave, 23552 Lübeck / Hafenstraße, 23568 Lübeck
ÖPNV: Hauptbahnhof Lübeck, 1,6 Kilometer Fußweg oder Stadtbus 3 (Hansemuseum)
Informationen:
www.hafenschuppen.de
Kontakt:
Bürgerinitiative Rettet Lübeck BIRL e.V.
c/o Jörg Sellerbeck
Große Burgstraße 7
23552 Lübeck
Tel. 04 51 / 20 94 40 00
www.die-birl.de
Kurzprofil:
Typ: Hafen für Seeschiffe
Gewässer: Trave, Wallgraben
Baujahre: 1892-1907 (Hafenbahn, Kaimauern,Schuppen A-D, Kaufmannsspeicher), 1939-49 (Schuppen F)
Stilllegung: sukzessive seit etwa 1988