Kraftwerk Bille
Das 1901 in Betrieb genommene Kraftwerk Bille wurde 1929 weitgehend stillgelegt. Fortan diente es als Umspannwerk, Zähler-Eichwerk und Gewerbehof.
Die in Hammerbrook gelegene „Bille“ bietet eine abwechslungsreiche Geschichte. 1901 nahmen die Hamburgischen Electritätswerke-AG (HEW) sie als ihr viertes Kraftwerk in Betrieb (Architekt Richard Jakobssen). Dank der Lage am gleichnamigen Fluss konnten Kähne mit Steinkohle an der Rückseite festmachen. Seit 1929 dienten die Kessel des Kraftwerkes nur noch als Reserve und wurden bis etwa 1955 demontiert. Doch ein Werksteil erzeugt bis heute als Teil des Fernwärmenetzes Strom. Den Dampf dafür liefert das Kraftwerk Tiefstack.
Seit 1915 gab es daneben am Bullerdeich außerdem ein Wandlerwerk (Architekt Theodor Speckbötel). Der Ersatz (Architekt Felix Herold) dafür wurde bis 1931 statt des nördlichen Kohlenlagers errichtet und 1938 nach Süden um ein Schalthaus ergänzt. Das alte Wandlerwerk ließ die HEW ab 1933 zu einem Zähler-Eichwerk umbauen (Architekt Felix Herold, Ingenieur Franz Hammerstein). Daneben stehen die Reste des im Krieg zerstörten Wohn-, Verwaltungs- und Werkstattgebäudes des Kraftwerkes. Nach dem Krieg dienten Teile des Komplexes der Großwäscherei Kieser, ehe sich hier anderes Gewerbe und Kulturschaffende ansiedelten. Nun wird die Anlage saniert.
Ort: Bullerdeich 12–16 / Ecke Anton-Rée-Weg 50, 20537 Hamburg
ÖPNV: S-/U-Bahn-Station Berliner Tor, HVV-Bus 154 (Süderstraße), oder S-Bahnhof Landwehr, HVV-Bus 25 (Süderstraße), 400 Meter Fußweg
Informationen / Öffnungszeiten:
https://www.kraftwerkbille.com
Kontakt:
MIB Coloured Fields GmbH
Bullerdeich 14 a
20537 Hamburg
Kurzprofil:
Typ: Steinkohlekraftwerk / Umspannwerk
Baujahr: 1901, Umbauten 1915, 1931, 1933, 1938
Stilllegung (weitgehend): bis 1929