Glasmuseum Gnarrenburg
Das Museum zeigt zahlreiche Exponate der örtlichen Glasindustrie. So produzierte die Marienhütte in Gnarrenburg seit 1881 Tropfenzähler für den Weltmarkt.
Das am Rand großer Moorgebiete liegende Gnarrenburg ist für seinen Torf bekannt. Er war für die seit 1750 hier ansässige Glasindustrie wichtig, die das Thema des örtlichen Glasmuseums ist. Damit Glas entsteht, muss eine Schmelze aus Quarzsand, Soda, Kalk und Pottasche auf mehr als 1.200 Grad Celsius erhitzt werden. Dafür wurde der Torf in einem Meiler verkohlt und mit dem entstehenden Brenngas die Glasschmelze hergestellt. Torf war in der Region reichlich vorhanden. Der Quarzsand kam zuerst aus Seen im Moor.
Die 1976 stillgelegte Marienhütte in der Bergstraße war die größte von vier Glashütten im Ort. Ihr wichtigstes Produkt waren die seit 1881 den Weltmarkt erobernden Tropfenzähler. Damit war erstmals ein genaues Dosieren von flüssigen Medikamenten möglich. Um der Nachfrage gerecht zu werden, kaufte Hüttenbesitzer Hermann Lamprecht Werke in Breitenstein/Harz (1890) und Immenhausen bei Kassel (1908) hinzu. Transportiert wurde die Ware der Gnarrenburger Fabrik einst auf dem Wasser: Vom Oste-Hamme-Kanal führte neben dem Kirchdamm ein Stichkanal zum Werk. Erst 1909, nachdem die Kleinbahn nach Bremervörde in Betrieb gegangen war, kam die Schifffahrt zum Erliegen.
Ort: Bahnhofstraße 15, 27442 Gnarrenburg
ÖPNV: Bahnhof Bremervörde, EVB-Bus 846 (Gnarrenburg, Bahnhofstraße), oder Moorexpress, siehe: http://www.evb-elbe-weser.de/reise-freizeit/moorexpress
Informationen / Öffnungszeiten:
https://glasmuseum-gnarrenburg.de/
Das Museum ist jeweils sonntags von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.
Kontakt:
Touristik Gnarrenburg e.V.
Hindenburgstraße 64
27442 Gnarrenburg
Tel. 0 47 63 / 62 71 11
E-Mail: info@touristik-gnarrenburg.de
Förderverein Glasmuseum Marienhütte Gnarrenburg e.V.
https://glasmuseum-gnarrenburg.de/der-foerderverein/
Kurzprofil:
Typ: Technikmuseum
Themen: Geschichte der Gnarrenburger Glasindustrie
Gründung: 1993/2004
Gebäude: Bahnhof von 1909