Der Maschinenbau in Neumünster ist fast so alt wie die Textilindustrie. Schon die alten Tuchmacher ließen ihre Maschinen im Ort reparieren und auch neue bauen. Die Weber hatten sich hier wegen der zentralen Lage an vielen Handelswegen und dem weichen Wasser der Schwale niedergelassen.
Mit der folgenden Weltwirtschaftskrise aber begann die industrielle Basis der Stadt zu bröckeln. Insbesondere der Niedergang der Leder- und der Tuchindustrie in den 1960er Jahren beutelte Neumünster stark. Heute ist Neumünster ein vielfältiger Wirtschaftsstandort mit überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Die Spuren der Vergangenheit sind noch heute überall in der Stadt zu finden. Im Museum Tuch + Technik (Station 4) wird die Entwicklung von der handwerklichen Tuchherstellung zur industriellen Produktion dokumentiert. In Neumünster befanden sich mehrere Tuchfabriken, die letzte, die Tuchfabrik Julius Bartram (Station 9), schloss 1991. Neben der Textilproduktion war die Stadt ebenso ein wichtiger Standort für die Lederindustrie. Die letzte der drei Lederfabriken (Stationen 11 bis 13) schloss 1967.
Sauberes Trinkwasser war einst nicht selbstverständlich. Erst 1899/1900 baute die Baltische AG für Licht-, Kraft und Wasserwerke (heute Stadtwerke) in Neumünster eine zentrale Wasserversorgung. Es entstanden 18 Brunnen, ein Wasserturm (Station 18) und ein Pumpenhaus. Der Wasserturm ist 48 Meter hoch, bis heute in Betrieb und sogar zu einem Kunstwerk geworden: Das von Till Nowak entwickelte Lichtkunstwerk „Kelvin“ beleuchtet das Bauwerk im Dunkeln.
Flyer und Karte als PDF-Download: 25 Stationen der Industriegeschichte in Neumünster
Gedruckte Exemplare der Neumünsteraner Route sind erhältlich unter:
Stadt Neumünster, Abt. Stadtentwicklung
Brachenfelder Straße 1-3, 24534 Neumünster
arne.lewandowski@neumuenster.de