Wassermühle Lübz
Bis 1989 arbeitete die Mühle in der Altstadt von Lübz allein mit Wasserkraft. Wesentliche Teile der Technik blieben in dem heutigen Sparkassen-Gebäude erhalten.
Schon seit dem 12. Jahrhundert arbeitete an der Elde in der Stadt Lübz eine Wassermühle. Sie wurde mehrfach zerstört und wiederaufgebaut. So stammt der Gebäudeteil an der Schulstraße mit Wohnung und Speicher von 1759. Damals trieben unterschlächtige Wasserräder eine Getreide- und eine Ölmühle an. Um 1850 wurden beide Mühlenteile mit einem Trakt verbunden. 1868 übernahm der Pächter Carl Metelmann die großherzogliche Mühle. Er baute zwei Francis-Turbinen mit neuem Zulaufgerinne ein und erzeugte seit 1884 mit Generatoren sogar Strom. Erst Anfang der 1960er Jahre endete die Stromproduktion.
1918 wurde die Ölmühle stillgelegt, 1927 parallel zur benachbarten Schleuse das Turbinenhaus neugebaut. Damit bekam die Mühle ihr heutiges Erscheinungsbild. 1942 kaufte Paul Wegner die Mühle und modernisierte 1951 die Technik. Wegners Sohn betrieb sie bis 1989 – bis zum Schluss allein mit Wasserkraft. Pro Jahr vermahlte die Mühle etwa 900 Tonnen Roggen. Damit belieferte sie Konsumbäckereien in Lübz, Plau und Goldberg sowie sechs Privatbäcker in Lübz, Burow Broock und Granzin. 1992 wurde der Komplex verkauft und saniert; seit 1999 ist dort eine Sparkassen-Filiale ansässig.
Ort: Mühlenstraße 26, 19386 Lübz
ÖPNV: Bahnhof Parchim, VLP-Bus 77 (Lübz ZOB), 700 Meter Fußweg
Kontakt:
Stadtinformation Lübz
Am Markt 23
19386 Lübz
Tel. 03 87 31 / 47 18 39
E-Mail: info@luebzerland.de
Kurzprofil:
Typ: Wassermühle mit Francis-Turbinen, vorher unterschlächtige Wasserräder
Baujahre: 1759 / um 1850 / um 1880 / 1927
Stilllegung: 1989
Produktion: Vermahlung von Getreide und Ölsaaten, Stromproduktion