Wassermühle Scheeßel
Die Wassermühle in Scheeßel (Landkreis Rotenburg/Wümme) markiert eindrucksvoll den Übergang von einer traditionellen Getreidemühle zu einem Industriebetrieb.
Die Wassermühle in Scheeßel markiert eindrucksvoll den Übergang von einer traditionellen Getreidemühle zu einem Industriebetrieb. Sie war bis 1999 in Betrieb und blieb mit ihrer Technik erhalten. Immer wieder wurde sie modernisiert, doch überall in dem Gebäude lassen sich noch Spuren der alten Betriebsformen entdecken.
Im Kern stammt der heutige Bau der Wassermühle an der Wümme von 1828/29. Damals wurden mit zwei Wasserrädern vier Mahlgänge angetrieben. Seit 1866 half dabei eine Dampfmaschine. Von 1869 bis 1875 wurde das Gebäude dreimal vergrößert, 1884 um ein Getreidesilo ergänzt. Außerdem trieb seitdem statt der Wasserräder eine Francis-Turbine die damals neuartigen Walzenstühle an, mit denen man Feinmehl produzierte. 1898 und 1900 wurde die Mühle noch einmal ausgebaut, ihre Technik dann zwischen 1925 und 1955 erneuert. Eindrucksvoll ist ein 1929 erbauter Einzylinder-Dieselmotor der Firma Herford mit 90 PS Leistung, der als Hilfsantrieb bei Wasserknappheit arbeitet. In den letzten Jahren vor der Stilllegung 1999 produzierte die Mühle vor allem Mischfutter. Seit 2003 kümmert sich der Förderverein „Scheeßeler Mühle“ e.V. um den Erhalt des funktionstüchtigen Ensembles.
Ort: Mühlenstraße 43, 27383 Scheeßel
ÖPNV: Bahnhof Scheeßel, VBN-Bus 876 (Rathaus), 1,1 Kilometer Fußweg
Informationen und Kontakt:
http://www.scheesseler-muehle.de
Förderverein „Scheeßeler Mühle“ e.V.
Kurzprofil:
Typ: Wassermühle mit Francis-Turbine
Baujahre: von 1829 bis 1926, mehrfach umgebaut
Stilllegung: 1999
Produktion: Getreidevermahlung