Reher Krattwald
Ganz im Nordosten des Kreises Steinburg liegt das Naturschutzgebiet Reher Kratt auf einem nährstoffarmen Geestrücken. Die uralte Waldbewirtschaftung der intensiven Brenn- und Bauholzgewinnung aus den Eichenniederwäldern im Reher Kratt ist stellenweise noch zu erleben.
Die Eichenstangen wurden regelmäßig auf den Stock gesetzt. Auch die Rinde der Bäume wurde in unregelmäßigen Abständen geschält, um daraus Gerbstoffe für die Lederbearbeitung zu gewinnen. Die Beweidung mit Schafen und Rindern führte dazu, dass Gehölze verbissen wurden und sich Heiden und Magerrasen ausbreiten konnten. So entstand ein kleinflächiges Mosaik aus Heiden, Trockenrasen, krüppeligen Eichenstockausschlägen und Hochwaldbeständen. Diese Strukturvielfalt auf engstem Raum hat im Reher Kratt dazu geführt, dass sich eine einmalige Vielfalt von Pflanzenarten ansiedeln konnte.
Heute ist das Gebiet ein bedeutender Lebensraum für heimische Reptilienarten. In der Umgebung des Niederwaldes sind noch ein altes Hochmoor mit Moorbirkenaufwuchs und Grünländereien auf Niedermoorboden zu finden. Neben Orchideen und Ginsterarten wachsen hier sogar Arnika und die seltene Schwarzwurzel.
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