Mensch und Natur Biosphäre: regional und nachhaltig

Nachhaltige Regionalentwicklung in der Biosphärenregion Elbe-Schaalsee

Das Biosphärenreservat Schaalsee, die Flusslandschaft Elbe in Mecklenburg-Vorpommern und die Niedersächsische Elbtalaue sollen überregional ausstrahlende Aushängeschilder der Nachhaltigkeit werden. Dieses Ziel unterstützt die Metropolregion Hamburg mit dem Leitprojekt „Biosphäre: regional und nachhaltig“. Damit nimmt sie die Empfehlung der OECD auf, das Potenzial dieser Regionen besser zu nutzen. Mit der Übergabe des Förderbescheides durch Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus an Ludwigslust-Parchims Landrat Stefan Sternberg startet das Projekt jetzt offiziell.

Bescheidübergabe für das Leitprojekt "Biosphäre: regional und nachhaltig" in Zarrentin Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Anke Hollerbach, Leiterin Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe, Stefan Sternberg, Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim, Marko Schilling, Amtsvorsteher Amt Zarrentin (v. l. n. r.)

Biosphäre – regional und nachhaltig

Die UNESCO-Biosphärenreservate in der Metropolregion Hamburg sind besondere Landschaften von internationalem Rang und bereits jetzt beliebte Urlaubs- und Naherholungsziele. Sie zeichnen sich durch ihren Artenreichtum und die Vielfalt ihrer Biotope aus. Es sind Kulturlandschaften, die durch menschliche Nutzung zum Beispiel in der Landwirtschaft entstanden sind und weiter genutzt werden.

Im Projekt „Biosphäre: regional und nachhaltig“ werden Wege gesucht, den Menschen vor Ort Perspektiven für ein gutes Leben zu geben, ohne die Natur- und Kulturlandschaften zu zerstören. Denn der anhaltende Strukturwandel im ländlichen Raum erfordert Ideen und Konzepte, um diese Regionen langfristig zukunftsfähig zu machen. Ziel ist es, die Biosphären-Regionen zu Modellregionen der Nachhaltigkeit in ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Hinsicht zu entwickeln.

Dazu Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus bei der Übergabe des Förderbescheides am Kloster in Zarrentin: „Der Erhalt und die Belebung des ländlichen Raums durch attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen ist in einem vorwiegend ländlich geprägten Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern natürlich besonders wichtig. Ländlich heißt aber nicht langweilig. Im Gegenteil: In vielen kleinen und großen Projekten zeigen Menschen bei uns im Land, dass sie voller Ideen und Tatendrang stecken, um Orte zukunftsfähig zu machen und die sie umgebende Natur zu schützen. Alle diese Potenziale, werden in diesem speziellen Projekt gebündelt. Durch die Zusammenarbeit des Landkreis Ludwigslust-Parchim mit vielen Partnern aus Kommunen, Biosphärenreservaten, der Gastronomie und der Landwirtschaft wird ein ganzheitlicher Ansatz für die Entwicklung dieser Region verfolgt. Damit kann dieses Projekt ein Baustein für mehr Klimaschutz, Biodiversität und einer besseren regionalen Versorgung sein.“

Die Metropolregion Hamburg fördert das Gesamtprojekt in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen mit insgesamt über 820.000 Euro für die Laufzeit von drei Jahren. Davon fließen 398.000 Euro für das Projektmanagement und ein Teilprojekte an den Landkreis Ludwigslust-Parchim. Weitere 102.000 Euro kommen von regionalen Partnern wie den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Lüchow-Dannenberg und Nordwestmecklenburg, Samtgemeinden und Ämtern, den Verwaltungen der Biosphärenreservate, dem Bauernverband Ludwigslust der IHK zu Schwerin, der Flusslandschaft Elbe GmbH sowie der Tourismuskoordination Lüchow-Dannenberg.

Landrat Stefan Sternberg dazu bei der Entgegennahme des Förderbescheides: „Wir sind der einzige Landkreis in Deutschland, in dem zwei Biosphärenreservate liegen. Darauf sind wir sehr stolz. Wir sehen in ihnen ein wichtiges Instrument, unterschiedliche Belange in Einklang zu bringen: die wirtschaftlichen Interessen der dort lebenden Menschen, ihr Bedürfnis nach Erholung in einer gesunden Umwelt, die Chancen, die sich aus einem verträglichen Tourismus ergeben, aber eben auch der Schutz von Natur und Umwelt. Und wir sehen dieses Projekt als große Chance, Menschen in der Region zusammen zu bringen und freuen uns, es nun gemeinsam mit vielen Partnern in Angriff nehmen zu können.“

Neben den mitfinanzierenden Partnern sind auch sind Tourismusorganisationen, die Leuphana Universität Lüneburg, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie einzelne Landwirte und Unternehmen in das Projekt eingebunden. Ziel ist es, dauerhafte Kooperationsstrukturen zu etablieren und Lösungsansätze für nachhaltiges Handeln zu erarbeiten, die zur Nachahmung inner- und außerhalb der Metropolregion Hamburg anregen können und sollen.

Projekt Mecklenburg-Vorpommern: Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft

Ein Wechsel zu einer nachhaltigen Land- und Ernährungswirtschaft wird ein Baustein für mehr Klimaschutz, Biodiversität und einer besseren regionalen Versorgung sein. In diesem Teilprojekt steht die Vernetzung von regionaler Produktion, Verarbeitung und Vertrieb im Vordergrund. Durch ein Netzwerk aus konventionell wirtschaftenden und bereits zertifizierten Betrieben sollen Kooperationen zwischen Erzeugern sowie Verarbeitern und Anbietern entstehen. So können zum Beispiel regionale Produkte direkt in der Gastronomie vor Ort vermarktet werden. Das stärkt die Vermarktung und Wertschätzung regionaler Produkte und hält die Wertschöpfung in der Region.

Im Landkreis Lüneburg werden zwei weitere Teilprojekte betreut:

Im Projekt Qualitätsinitiative nachhaltiger Tourismus soll der Umbau der Tourismusbranche hin zu nachhaltigen, klima- und umweltfreundlichen Angebote im Gastgewerbe vorangetrieben werden. Hier sollen für den Naturtourismus nachhaltige Angebote und Qualitätsverbesserungen in den Bereichen Beherbergung, Gastronomie und Erlebnis geschaffen werden.

Beim Projekt Nachhaltige Kommunalentwicklung geht es darum, Politik und Verwaltung innovative Ideen für nachhaltiges Handeln aufzuzeigen. 17 Kommunen der Biosphärenregionen aus den vier Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Nordwestmecklenburg erhalten Unterstützung, um ihre Kommunen langfristig ökologisch, sozial und wirtschaftlich zukunftsfähig zu machen.

Hintergrund

Deutschlandweit gibt es 17 UNESCO-Biosphärenreservate. Mehr als die Hälfte ihrer Fläche liegt in der Metropolregion Hamburg zwischen Nordsee, Elbe und der Schaalsee-Region. Biosphärenreservate sind Regionen, in denen nicht nur die Natur bewahrt wird, sondern auch wirtschaft­liche, soziale und kulturelle Ziele verfolgt werden. Sie sollen sich weiter entwickeln und an die moderne Arbeitswelt anpassen. In der Metropolregion Hamburg gibt es besonders im Ländlichen erhebliche Her­ausforderungen wie Abwanderung und die Versorgung der Bevölkerung mit Bildung, Nahverkehrs- und Kulturangeboten. Aber es gibt auch Potenziale, die es zu nutzen gilt. Wertvolle Landschaften wie die Flusslandschaft Elbe und die Schaalsee-Region gehören zu wichtigen Potenzialen der Peripherie, aber auch der Metropolregion insgesamt. Sie bereichern durch eine hohe Lebensqualität und sind ein wichtiger Standortfaktor für die in der Metropolregion lebenden 5,3 Millionen Menschen. Ihre Vermarktung sowie Weiterentwicklung und gleichzeitiger Erhalt von Natur und Landschaft sind wichtige Aufgaben für die Zukunft.

Die Projektpartner in Mecklenburg-Vorpommern:

Landkreis Ludwigslust-Parchim

Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe

Landkreis Nordwestmecklenburg

Amt Schönberger Land

Stadt Boizenburg

Amt Boizenburg-Land

Amt Dömitz-Malliß

Amt Hagenow-Land

Amt Wittenburg

Amt Zarrentin

Amt Gadebusch

Amt Rehna

IHK zu Schwerin

Bauernverband Ludwigslust-Parchim


Bildmaterial unter: metropolregion.hamburg.de/pressefotos/

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Marion Köhler

Pressesprecherin, Europaangelegenheiten

Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg
Alter Steinweg 4
20459 Hamburg
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