Leitprojekt der Metropolregion Hamburg "Länderübergreifender Hochwasserschutz an Binnengewässern"

Mit der Verrohrung der Oberflächenentwässerung von der Börnsener Feldkamp-Siedlung in die Dalbek ist eine weitere Maßnahme für einen erfolgreichen Hochwasserschutz im Bereich der Brookwetterung abgeschlossen.

Rohr an Bach in einem Wald Verrohrung in die Dalbek

Leitprojekt Länderübergreifender Hochwasserschutz an Binnengewässern, Teilprojekt, Börnsen, Dalbek, Verrohrung, Leitprojekt der Metropolregion Hamburg, Förderprojekt

Starkregenereignisse haben in den letzten Jahren vielerorts zu nicht mehr hinnehmbaren Hochwasserabflüssen geführt. Diese Hochwasserereignisse sind geprägt durch unter-schiedliche Schadensbilder im Umfeld der Gewässer, welche die Bevölkerung in hohem Maße belasten. Ein entscheidender Grund liegt in der kleinräumigen, aber drastisch zunehmenden Versiegelung der Landschaft bei nicht ausreichender Schaffung von Retentionsräumen für das Hochwasser in der Vergangenheit.

 

Besonders kritisch stellt sich die Situation in Hamburg-Bergedorf im Bereich der Brookwetterung und in der Gemeinde Escheburg an Dalbek und Knollgraben dar. Hier kommt es häufig zu Überschwemmungen. Ursächlich für Überschwemmungen im Bereich der Dalbek war die in den 70er Jahren genehmigte Einleitung von Niederschlagswasser aus der Börnsener Siedlung am Feldkamp in die Dalbek. Diese erfolgte direkt an der Hangkante. Da zwischen Hangkante und Gewässersohle eine Höhendifferenz von 35 Metern besteht, hat die offene Einleitung zu erheblichen Ausspülungen und Bildung eines Kerbtales geführt. Aufgrund des Gefälles und der nicht geringen Wassermenge wurden dort in den letzten 35 Jahren rund 4.800 Kubikmeter Boden durch Niederschlagswasser abgetragen und in die Dalbek und teilweise bis in die Brookwetterung getragen. Dieses führte zu erheblich höheren Unterhaltungskosten an Dalbek und Brookwetterung, um den Wasserabfluss zu gewährleisten. Dennoch ließen sich Überschwemmungen bei Starkregenereignissen nicht vermeiden.

 

Deshalb wurde die bisher offene Einleitung im vorhandenen Weg verrohrt. In dieser neuen Leitung sind sogenannte Energievernichtungsschächte eingebaut und am Ende wird das Niederschlagswasser in Höhe der Gewässersohle über eine naturnahe Verteilung in die Dalbek eingeleitet. Die Gesamtkosten von rund 160.000 € wurden zu 50 Prozent vom Förderfonds Hamburg/Schleswig-Holstein unterstützt, die anderen 50 % tragen die Gemeinden.

 

Die Umsetzung dieser Maßnahme erfolgte im Rahmen des 5. Abschnittes des Leitprojek-tes der Metropolregion Hamburg „Länderübergreifender Binnenhochwasserschutz am Beispiel der Brookwetterung“.

 

 

Bereits abgeschlossen sind

 

•          Bau eines Sandfangs im Börnsengraben (Gesamtkosten 56.000 € / Fördersumme 39.200 €).

•          Bau einer Ablaufgerinne am Regenrückhaltebecken Börnsen-Mitte (Gesamtkosten 50.000 € / Fördersumme 35.000 €).

•          Umbau der Bisteiche in Escheburg zu Rückhaltebecken (Gesamtkosten 99.000 € / Fördersumme 49.500 €).

•          Bau bzw. Schaffung von Überschwemmungsflächen in Geesthacht und Kröppelshagen-Fahrendorf (Gesamtkosten 166.000 € / Fördersumme 101.000 €).

 

Bereits in Auftrag gegeben wurde die Umplanung der Dalbekkreuzung mit der Bahntrasse. Der Durchlass an der Bahn versandet sehr oft und führt zu Überschwemmungen. Das Oberflächenwasser läuft dann zum Schmutzwasserpumpwerk und führte dort zu erheblichen Mehrkosten. Es wird angestrebt, diese Maßnahme noch in diesem Jahr umzusetzen.

 

In Hamburg wurde die Stauanlage Rehwinkel/Neue Brookwetterung umgebaut. Ferner bauten die Hamburger Wasserwerke die Stauanlagen in der Brookwetterung in den letzten Jahren um. Diese Gesamtmaßnahmen führen zu einer Verringerung der Hochwasserhäufigkeit.

 

Als weitere Maßnahme sind noch Rückhaltungen in Escheburg erforderlich. Die Planung ist für 2013 angedacht.

 

Derartige Maßnahmen sind notwendig, denn Hochwasser macht vor Landesgrenzen nicht Halt. Im Bereich der Brookwetterung in Bergedorf wird dies besonders deutlich: 90% des hier ankommenden Wassers kommt aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg. Um die Hochwasserprobleme in Bergedorf zu entschärfen, sind Maßnahmen im gesamten Ein-zugsgebiet des Wassers erforderlich. Das Projekt "Länderübergreifender Binnenhochwasserschutz am Beispiel der Brookwetterung" wurde in einem Wettbewerb als Leitprojekt der Metropolregion ausgezeichnet. Es wird mit bis zu 90% der Kosten finanziell unterstützt durch den Förderfonds Nord der Metropolregion Hamburg.

Mehr Infos: Hochwasserschutz

Fachdienst Kreisorgane
Karsten Steffen
Pressesprecher
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Marion Köhler

Pressesprecherin, Europaangelegenheiten

Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg
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