Presseinformation Straße, Schiene, Schifffahrt:

Wohin mit dem Güterverkehr?

Die norddeutschen Verkehrssysteme für den zunehmenden Güterverkehr zukunftsfähig und umweltverträglich zu gestalten – dieser Herausforderung stellten sich am 29. Oktober die Teilnehmer der Fachtagung in Lüneburg. 140 Fachleute und Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben dazu einen intensiven Dialog geführt.

Fachtagung Güterverkehr der Metropolregion Hamburg in Lüneburg

Verkehr und Mobilität sind zentrale Themen der Kooperation in der Metropolregion Hamburg. Stetig wachsender Güterverkehr, steigende Kapazitätsengpässe und fehlende Finanzierungsmöglichkeiten für Verkehrsinfrastruktur stellt Norddeutschland vor große, gemeinsame Herausforderungen. Die Fachtagung Güterverkehr am 29. Oktober in der Ritterakademie in Lüneburg gab dazu in Fachvorträgen und Diskussionen Impulse für neue Handlungsansätze.

Die Möglichkeiten einer weiteren Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf umweltverträglichere Verkehrsträger und hierbei insbesondere die Erhöhung des Anteils der Binnenschifffahrt am Güterverkehrsaufkommen bildeten die Schwerpunkte der Diskussionen.

Die Belastung durch den LKW-Verkehr auf den Straßen wird immer größer; auch die Kapazität auf der Schiene stößt an ihre Grenzen. Eine sinnvolle Ergänzung wäre es, durch den verstärkten Einsatz von Binnenschiffen für die Bahn Freiräume zu schaffen, um in nicht über Wasserstraßen erreichbare Regionen zu gelangen. Somit standen die Binnenschifffahrt, die Verbesserung der Abfertigungsmöglichkeiten im Hamburger Hafen und die Nutzung der Wasserstraßen für Güterverkehre im Mittelpunkt der Fachtagung.

Dabei spielt der Elbeseitenkanal eine wichtige Rolle. Damit zukünftig auch moderne Binnenschiffe mit einer Länge von über 100 Metern den Kanal nutzen können, setzt sich der Landkreis Lüneburg gemeinsam mit den Partnern aus der Metropolregion für den Bau einer Schleuse am Schiffshebewerk Scharnebeck ein. Durch den Schleusenbau würde sich der Weg zwischen Magdeburg und Hamburg über den Elbe-Seiten-Kanal gegenüber der Elbe sogar um 36 Kilometer verringern. Niedersachsen hat ein neues Aufstiegsbauwerk für die Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans 2015 angemeldet, Hamburg unterstützt diese Anmeldung. Für eine Realisierung müssten rund 240 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Dazu Lüneburgs Landrat Manfred Nahrstedt: „Das wäre gut angelegtes Geld, denn die Kosten-Nutzen-Analyse liegt bei 1:4. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat Mittel für die weitere Planung bereitgestellt. Wenn alles gut läuft, könnte im nächsten Jahr das Planfeststellungsverfahren beginnen. Die neue Schleuse hätte nicht nur ökonomische sondern auch ökologische Vorteile. VW in Wolfsburg, die Stahlwerke in Salzgitter und auch der Hermes Versand in Haldensleben würden dann den Elbe-Seitenkanal nutzen. Davon könnten auch die Häfen in Lüneburg, Uelzen und Wittingen profitieren und weitere Arbeitsplätze schaffen.“

Mehr Informationen zu: Große Infrastrukturprojekte in der Metropolregion Hamburg​​​​​​​

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Marion Köhler

Pressesprecherin, Europaangelegenheiten

Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg
Alter Steinweg 4
20459 Hamburg
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