Umsetzung der Energiewende: Netzausbau
Hintergrundinformation
Die windstarken Regionen in der Metropolregion Hamburg nehmen bei der Umsetzung der Energiewende in Deutschland eine wichtige Schlüsselposition ein. Für den Transport des regenerativ erzeugten Stroms in das Zentrum der Metropolregion und in den Süden ist ein Netzausbau auf der Höchstspannungsebene dringend erforderlich.
Die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der vordringliche Bedarf des Netzausbaus werden dafür durch bundesgesetzliche Regelungen festgestellt. Seit Sommer 2011 werden auf Grundlage des Energiewirtschaftsgesetzes ausgehend von möglichst genauen Voraussagen des energiewirtschaftlichen Bedarfs in Deutschland (Szenariorahmen) die notwendigen Netzausbaumaßnahmen der jeweils nächsten Jahre durch die Bundesnetzagentur im Zusammenspiel mit den Übertragungsnetzbetreibern und den Ländern ermittelt (Netzentwicklungspläne) und in einem Bundesbedarfsplangesetz durch die Bundesregierung festgeschrieben.
Zur Bestimmung der notwendigen Maßnahmen folgen die Netzbetreiber dem sogenannten NOVA-Prinzip (Netz-Optimierung vor Verstärkung vor Ausbau). Das bedeutet, dass sie zunächst versuchen, den Netzbetrieb zu optimieren, bevor das Netz verstärkt oder gar ausgebaut werden muss.
Im Herbst 2010 wurde die Netzentwicklungsinitiative Schleswig-Holstein ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, den Ausbau des Stromnetzes in Schleswig-Holstein zügig voran zu bringen. Im Rahmen dieser Initiative wurde für Schleswig-Holstein ein Netzausbaukonzept entwickelt, welches Eingang in das Bedarfsplanverfahren des Bundes gefunden hat. Darüber hinaus ist es Ziel der Netzentwicklungsinitiative die Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Regionen frühzeitig über die Netzausbauplanungen zu informieren und in diese einzubeziehen.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern wurde im Dezember 2010 die „Netzplattform M-V“ ins Leben gerufen. Übergeordnete Aufgabe der Plattform ist es, Konzepte zur Bewältigung der Herausforderungen im zukünftigen Netzausbau in M-V zu entwickeln. An der Plattform nehmen neben den Vertretern des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz Transmission, der regionalen Netzbetreiber WEMAG und E.DIS AG und des VKU auch Vertreter des Energieministeriums sowie der Uni Rostock teil. Schwerpunkte der Diskussionen bilden der sicherere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Netzbetrieb in M-V sowie die Förderung der Akzeptanz von Erneuerbaren Energien und den notwendigen Folgen des Netzausbaus. Mit finanzieller Unterstützung der beteiligten Unternehmen und des Energieministeriums erstellt die Uni Rostock nunmehr in dritter Folge die „Netzstudie M-V“, in der u.a. zukünftige Netzausbaumaßnahmen und ihre Auswirkungen untersucht werden. Die aktuelle Fassung der „Netzstudie M-V II“ ist hier zu sehen.
Aktueller Stand
Für folgende Netzausbauvorhaben in der Metropolregion Hamburg wurden die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der vordringliche Bedarf festgestellt:
Leitungsvorhaben nach dem Energieleitungsausbaugesetz:
- Neubau Höchstspannungsleitung Kassø (DK) – Hamburg Nord – Dollern, Nennspannung 380 kV, TenneT
- Neubau Höchstspannungsleitung Hamburg/Krümmel – Schwerin
- Nennspannung 380 kv, 50Hertz
Leitungsvorhaben aus dem Bundesbedarfsplangesetz:
- Höchstspannungsleitung Brunsbüttel – Barlt – Heide – Husum – Niebüll Bundesgrenze (DK); Drehstrom Nennspannung 380 kV, TenneT
- Höchstspannungsleitung Schleswig-Holstein – Südnorwegen
(NORD.LINK); Gleichstrom, TenneT
- Höchstspannungsleitung Brunsbüttel – Großgartach; Gleichstrom, TenneT/TransnetBW
- Höchstspannungsleitung Wilster – Grafenrheinfeld; Gleichstrom, TenneT
- Höchstspannungsleitung Dollern – Stade – Sottrum – Wechold – Landesbergen, TenneT
- Abzweig Parchim/Süd – Neuenburg, 50Hertz
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Netzausbau sind über die Seite der Bundesnetzagentur und der Übertragungsnetzbetreiber abrufbar:
http://www.tennet.eu/de/home.html
http://www.50hertz.com/
Weitere Informationen und Hintergründe zum Netzausbau und zur Umsetzung der Energiewende wie auch zu den Beteiligungsverfahren sind über die Web-Seite des Energiewendeministeriums Schleswig-Holstein verfügbar: Schleswig-Holstein