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Stand: 01.06.2024, 00:00

Erinnerungstag Zwangsaussiedlungen und geschleifte Dörfer

Das Grenzhus Schlagsdorf lädt zum Erinnerungstag Zwangsaussiedlungen und geschleifte Dörfer an der innerdeutschen Grenze in Westmecklenburg am 1. Juni. Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Landeszentrale für politische Bildung, dem Landkreis Nordwestmecklenburg und dem Biosphärenreservat Schaalsee sowie den Kirchengemeinden Schlagsdorf und Carlow.

Logo Erinnerungslandschaft Grenzgeschichte(n)
© Metropolregion Hamburg

Erinnerungstag für die Zwangsaussiedlungen und geschleifte Dörfer in Westmecklenburg

am 1. Juni 2024, 10.00 Uhr
im Dorfgemeinschaftshaus in Schlagsdorf,
Am Bülten 4,
19217 Schlagsdorf

 Nach dem Wechsel zum Gedenkstein für das geschleifte Dorf Neuhof (Koordinaten: Breitengrad: 53.748063 | Längengrad: 10.794118) und einer Gedenkveranstaltung um 15.00 Uhr endet die Veranstaltung mit einem Ausklang mit Gesprächen bei Kaffee und Kuchen.

 Um Anmeldung wird gebeten beim Grenzhus Schlagsdorf:
Tel. 038875 20 326 oder Email: info@grenzhus.de

Den beiden Zwangsaussiedlungsaktionen 1952 und 1961 fielen in Westmecklenburg über 3.000 Menschen zum Opfer. Sie mussten innerhalb von Stunden ihre Sachen packen, ver-loren oft Haus und Hof. Hierher, wo ihre Heimat war, durften sie bis zum Ende der SED-Herrschaft nicht zurückkehren. In grenzfernen Regionen mussten sie ein neues Leben be-ginnen, oft stigmatisiert und überwacht. Manche retteten sich in den Westen oder ergriffen später die Flucht, viele blieben in der DDR und begannen ein neues Leben.
Die personelle Säuberung des Grenzsperrgebietes war ein Aspekt der Durchsetzung dikta-torischer Herrschaft in der SED, für die Menschen bedeuteten sie Willkür- und Ohnmachts-erfahrungen. Zu den Rahmenbedingungen gehörte auch der Kalte Krieg zwischen den Supermächten Sowjetunion und USA.

Nach 1961 wurden im Grenzsperrgebiet immer wieder einzelne Familien aus unterschiedlichen Gründen zwangsweise ausgesiedelt. SED-Führung und DDR-Grenztruppen strebten danach, den 500-Meter-Streifen bevölkerungsfrei zu bekommen, um freies Sicht- und Schussfeld zu schaffen. Zwang, Lockung und Abwanderung sorgten dafür, dass grenznahe Dörfer leergezogen und anschließend dem Erdboden gleich gemacht wurden. Dazu zählen die ehemaligen Ortschaften Lenschow, Neuhof und Lankow. Diese Ortslagen befinden sich heute im Biosphärenreservat Schaalsee, sind mit Gedenksteinen und Informationstafeln markiert.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit den Kirchgemeinden Schlagsdorf und Carlow.

Alle Informationen zur Erinnerungslandschaft Grenzgeschichte(n) finden Sie hier: https://metropolregion.hamburg.de/grenzgeschichten/