Grenzgeschichte(n): Wie Erinnern hilft, Demokratie zu verstehen
Die "Erinnerungslandschaft Grenzgeschichte(n)“ entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze wächst. Dank Förderungen von insgesamt 785.000 Euro können die Projekte und Erinnerungsorte in der Metropolregion Hamburg ihre Angebote weiter entwickeln, um so einen Beitrag zur Bildung eines breiten Demokratieverständnisses für Einheimische und Gäste zu ermöglichen. Zum bundesweiten Tag der Deutschen Einheit werden sie im Jahr 2023 einem breiten Publikum präsentiert.

Förderung für die Grenzgeschichten an der ehemaligen innerdeutschen Grenze
Die Geschichte der ehemaligen innerdeutschen Grenze in der Metropolregion Hamburg wurde im Projekt „Grenzgeschichte(n)“ erstmals zusammenhängend betrachtet. Das Projekt diente der Stärkung von über 25 Erinnerungsorten, die an die deutsche Teilung in der Region erinnern. Insgesamt engagieren sich in dem entstandenen Netzwerk 60 Institutionen. Gearbeitet wurde an einer Erinnerungslandschaft, die es Gästen, Schulkindern und Jugendlichen sowie den Menschen vor Ort ermöglicht, sich in der Region mit der deutsch-deutschen Geschichte zu beschäftigen.
Seitdem vernetzen sich Geschichtsprojekte und –orte, integrieren ihre Angebote in touristische Konzepte und erarbeiten Bildungsangebote. Es werden dauerhafte Angebote für eine attraktive Erinnerungsarbeit in der Metropolregion geschaffen. Darunter eine Ausstellung zum Thema Grenze und Natur und die Sanierung und Begehbarmachung von Grenztürmen in Bleckede und im Amt Neuhaus. Zeitzeugeninterviews lassen das Leben zum Beispiel in der Grenzregion in Lüchow-Dannenberg nachempfinden.
Im Jahr 2023 werden die Orte und Institutionen ihre Angebote Gästen, Schulen und Einheimischen auf der zentralen bundesweiten Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg präsentieren können. Eine neue Veranstaltungsreihe die „Tage der Grenzgeschichte(n)“ und eine Ausstellung bieten dafür die Plattform.
Die Umsetzung der Angebote wird ermöglicht durch die Förderfonds der Metropolregion Hamburg, die Freie und Hansestadt Hamburg, die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur, die Landeszentralen für politische Bildung Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie den Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig Holstein.
Hintergrund:
Die ehemalige innerdeutsche Grenze in der Metropolregion Hamburg erstreckte sich entlang der Elbe, durch den Schaalsee sowie an den Ufern der Untertrave und der Pötenitzer Wiek; im südlichen Bereich verlief sie im Binnenland. In der Region widmen sich eine Vielzahl von Museen und Gedenkstätten entlang der mehr als 300 Kilometer langen Grenzeden Themen Teilung und Grenze. Sie erzählen die Geschichten der deutschen Teilung, von Unfreiheit und vom Leben im Sperrgebiet. Sie machen aufmerksam auf Themen wie Enteignung oder Zwangsaussiedlung und helfen diese Erfahrungen für nachkommende Generationen zu bewahren.
Themenwelt „Erinnerungslandschaft Grenzgeschichte(n)"
Hier finden Sie Bildmaterial