Pressemeldungen 2023

Stand: 10.03.2023, 00:00

Anlaufstelle für Arbeitsgesundheit

Die Metropolregion Hamburg baut ihr regionsweites Beratungsangebot für die Themen „Arbeit und Gesundheit“ aus. Neben Lübeck eröffnet jetzt ein Standort in Schwerin. Auch in Lüneburg wird es bald ein Angebot geben. Ein wichtiges Ziel ist es, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesund und arbeitsfähig zu erhalten, um so einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region zu leisten.

Beratungsgespräch zwischen einer Frau und einem Mann
© Colourbox

Die Hansestadt Lübeck ist federführend und hat im Sommer 2022 die erste Beratungsstelle eingerichtet. Jetzt wird das Angebot auch auf Mecklenburg-Vorpommern erweitert. Das fünfköpfige Team bietet montags bis donnerstags von 9:00 bis 14:00 Uhr telefonische Sprechzeiten an, dazu können Termine vor Ort vereinbart werden. Die Metropolregion Hamburg finanzieren dies mit rund 630.000 Euro für eine Laufzeit von drei Jahren. Die IKK – Die Innovationskasse und die Deutsche Rentenversicherung Nord beteiligen sich mit knapp 190.000 Euro.

Bei der Eröffnung in der IHK Schwerin sagte Sylvia Grimm, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport: „Psychische Erkrankungen als Ursache für Fehltage nehmen in allen Altersgruppen dramatisch zu, das zeigen Erhebungen der Krankenkassen. Mit der Eröffnung des Standortes in Schwerin werden künftig sowohl die Beschäftigten als auch die betrieblichen Akteurinnen und Akteure im Land ein wichtiges Beratungsangebot hinzugewinnen. Diese Sensibilität für psychische Belastungen in der Arbeitswelt und darüber hinaus ist sehr wichtig und im Sinne von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Die neue Anlaufstelle bedeutet einen ganz erheblichen Fortschritt, um ein möglichst angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen, Stressfaktoren so gut es geht zu vermeiden und damit auch die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit im Betrieb zu erhalten.“

Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin: „Unsere Wirtschaftsregion ist von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt. Die körperliche und psychosoziale Gesunderhaltung der Erwerbstätigen hat in Bezug auf die Fachkräftebindung und die betriebliche Widerstandsfähigkeit eine hohe Bedeutung. Hier müssen auch die ländlichen Räume einbezogen werden. Daher freuen wir uns sehr, dieses neue Beratungsangebot in Schwerin anbieten zu können.“

Ingo Schlüter, Stellvertretender Vorsitzender des DGB Nord: „Arbeits- und Gesundheitsschutz voranzutreiben ist ein Kern gewerkschaftlicher Arbeit. Die Krisen der vergangenen Jahre und zunehmend verdichtete Arbeit haben viele Beschäftigte an ihre Grenzen gebracht. Die Beratung bietet sowohl für sie als auch für Betriebs- und Personalräte eine wichtige Lotsenfunktion im Dschungel der Zuständigkeiten, konkrete Hilfen im betrieblichen Kontext und zeigt Lösungswege für Betroffene auf. Ein solches Projekt haben wir gern mit initiiert und unterstützen es auch zukünftig.“

Ralf Hermes, Vorstand der IKK - Die Innovationskasse: „Seit über 25 Jahren kümmern wir uns um betriebliche Gesundheitsförderung und sind Experten für Klein- und Kleinstbetriebe im Norden geworden. Als Innovationskasse sind wir natürlich bereit, neue Wege zu gehen, um ein niedrigschwelliges Angebot für Unternehmen und eine optimale Versorgung zu implementieren. Daher begrüßen wir den übergreifenden Ansatz der Sozialversicherungsträger und halten die Vernetzung der Aktivitäten verschiedener Akteure für besonders wertvoll.“

Michael Gümbel, Leiter der Anlaufstelle Perspektive Arbeit und Gesundheit Metropolregion Hamburg: „Zur Unterstützung von Betrieben und Beschäftigten braucht es Verständnis und eine niedrigschwellige Beratung, die wir nun auch in Schwerin und Westmecklenburg anbieten können. Wir freuen uns über den überaus freundlichen Empfang in der Region und auf viele neue Erfahrungen!"

In Norddeutschland hat sich die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Sie gehören zu den häufigsten Erkrankungen von Beschäftigten und sind der häufigste Grund für eine Erwerbsminderungsrente. Neben den Belastungen für die Betroffenen, werden dadurch hohe betriebs- und volkswirtschaftliche Kosten verursacht. Zusätzlich verringert sich das Potenzial an Fachkräften, dessen Sicherung ein zentraler Bestandteil der wirtschaftlichen Entwicklung in der Metropolregion Hamburg ist. Eine wichtige Aufgabe bei der Fachkräftesicherung ist somit, langwierige Erkrankungen und frühzeitigen Verrentungen zu verhindern.

Arbeitsagenturen, Kommunen, Renten-, Unfall- und Sozialversicherungsträger bieten hierzu eine Vielzahl an Beratungsangeboten. Oft erreichen diese Angebote kleine und mittlere Unternehmen und deren Beschäftigte nicht ausreichend. Daher hat die Metropolregion Hamburg ein überregionales Beratungsangebot auf den Weg gebracht, das allen Beschäftigten und Betrieben in der Metropolregion Hamburg offensteht. Mobile Lotsen bieten vor Ort eine frühzeitige Erstberatung, Orientierung und die Vermittlung weiterer Hilfen. Erfahrungen zeigen, dass dadurch der Zugang zu bestehenden Angeboten verbessert wird. Das Angebot ist dezentral, niedrigschwellig, unparteilich, kostenlos sowie auf einen schnellen Beratungsbedarf ausgerichtet.

Die Projektidee wird ebenfalls vom DGB Nord, der Unfallkasse Nord, dem Amt für Arbeitsschutz bei der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg, dem Sozialministerium in Schleswig-Holstein, dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, dem DGB Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt unterstützt.

Anlaufstelle Perspektive Arbeit & Gesundheit in der Metropolregion Hamburg

Mecklenburgstraße 35
19053 Schwerin
Kontakt: 0385 77334397 oder info@pag-mrh.de
https://pag-mrh.de/
Telefonische Erreichbarkeit zur Terminvereinbarung:
Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 14.00 Uhr
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