5. Route der Industriekultur führt durch Hamburg
In der Metropolregion Hamburg entsteht ein Netz von Routen der Industriekultur. Nach Neumünster, Schwerin, Lauenburg und Geesthacht hat nun auch Hamburg eine erste Route entwickelt. Auf dieser kann die lokale Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte des Industriezeitalters in Barmbek und Winterhude erkundet werden.
Industriedenkmale begegnen uns überall. Die Metropolregion Hamburg bringt „ihre“ Industriedenkmale ins Bewusstsein und erzählt ihre Geschichte. Mit Führungen und Veranstaltungen rund um die Industriedenkmale ziehen die „Tage der Industriekultur“ seit 2011 jeweils bis zu 18.000 Besucher an.
Diese gute Resonanz hat die Stiftung Historischer Museen Hamburg und das Museum der Arbeit motiviert, diese Orte der Industriegeschichte auch dauerhaft als Ausflugsziele zusammen zu fassen. Entstanden ist in Zusammenarbeit mit der Metropolregion Hamburg die Routen der Industriekultur Barmbek-Winterhude. Anhand von 20 Stationen können wichtige Meilensteine der industriegeschichtlichen Entwicklung erlebt werden.
Die Tour startet an den Gebäuden der ehemaligen New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie - mit über 1.000 Beschäftigten einst Barmbeks größte Arbeitgeberin. In ihr befindet sich heute das Museum der Arbeit. Über den angrenzenden Osterbekkanal ließen sich Rohstoffe und Kohle zu den Fabriken und zu den Kraftwerken bringen. Hier lag auch die Alsterschifffahrtswerft zur Instandhaltung der Alsterflotte. Noch heute fährt die „St. Georg“ vom Jungfernstieg bis zum Museum der Arbeit.
An der unteren Osterbek errichteten die Ingenieure und Mühlenbauer Nagel und Kaemp eine Produktionsanlage, aus der sich eine der bedeutendsten Fabriken Hamburgs entwickeln sollte. Sie stellte Kräne her, darunter den ersten elektrischen Kaikran der Welt. Heute ist hier die Kulturfabrik Kampnagel. Vom Erfolg der Margarine als günstigem Butterersatz zeugt die Margarinefabrik Hinrich Voss mit ihrem imposantes Eingangsgebäude in der Bramfelder Straße. Heute ist hier die Hauptverwaltung einer Krankenkasse.
Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in der Mitte des Stadtparks der imposante Winterhuder Wasserturm mit einer Höhe von fast 65 Metern. Was nur wenige wissen: Auch das Barmbeker Krankenhaus erhielt damals einen eigenen Wasserturm, um diese Stadt in der Stadt zu versorgen.
Unmittelbar an Hamburgs ältester U-Bahnlinie westlich des Barmbeker Bahnhofs liegt die Hauptwerkstatt der Hamburger Hochbahn. Neben großen Reparaturhallen befand sich dort auch ein Kraftwerk, mit dem die Hochbahn ihren Betriebsstrom deckte.
Alle bisher erschienenen Routen sind online hier verfügbar: metropolregion.hamburg.de/industriekultur/routen
Eine weitere Route erscheint demnächst zu Harburg.