Verbesserung der Schienenanbindung
Planungen und Ideen, die den Eisenbahnknoten Hamburg zukunftsfähig machen sollen, standen im Zentrum einer Konferenz der Metropolregion Hamburg. Im Rahmen des Zukunftsagenda-Projekts „Eisenbahnknoten Hamburg“ diskutierten rund 80 Akteure über die Zukunft des Schienennetzes. Ziel ist die Intensivierung des Austausches zwischen der Metropolregion und der Deutschen Bahn für einen bedarfsgerechten Ausbau des erweiterten Eisenbahnknotens Hamburg.
Der Eisenbahnknoten Hamburg spielt für die überregionale Erreichbarkeit der Metropolregion im Personen- und Güterverkehr sowie für leistungsfähige Regionalverkehrsangebote in der Metropolregion eine zentrale Rolle. Die Menschen und Unternehmen in der Region profitieren von einer guten Schienenanbindung.
Dazu sagte Dr. Anjes Tjarks, Senator der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg in seiner Keynote: „Der Ausbau und die Instandhaltung unserer Infrastruktur ist von entscheidender Bedeutung für unsere Metropolregion, für ganz Deutschland. Zu lange wurde diese wichtige Aufgabe vernachlässigt. Wir in Hamburg haben viele Projekte auf den Weg gebracht, um die Schienenanbindung zu verbessern: Mit dem aktuellen Bau der U5, mit dem Schnellbahnausbau der S4 und S5, mit der Kapazitätserweiterung der S2 nach Bergedorf, mit der neuen Linie S6. Mit der Konferenz ‚Eisenbahnknoten Hamburg‘ werden wir nun den Austausch zwischen der Metropolregion Hamburg und der Deutschen Bahn intensivieren, um weitere Zukunftsprojekte zu identifizieren und gemeinsam anzupacken. Denn um als Drehscheibe des Nordens konkurrenzfähig zu bleiben und die Mobilitätswende umzusetzen, braucht es eines kontinuierlichen Ausbaus bestehender Verkehrsinfrastruktur, sowie neuer Betriebsmodelle und Mobilitätsformen. Die Schiene spielt hier eine entscheidende Rolle als Schlüssel zu einer effizienten und klimaschonenden Mobilität.“
Zur Ertüchtigung der Schienenanbindung in der Metropolregion Hamburg müssen in den nächsten Jahren umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt werden. Die Generalsanierung des Hochleistungskorridors Hamburg – Berlin steht dabei besonders im Fokus. Vertreterinnen und Vertreter der Länder und der Deutschen Bahn diskutierten gemeinsam über die geplanten Generalsanierungen und deren Auswirkungen auf die Metropolregion Hamburg.
Im Rahmen der Konferenz wurden zudem die Pläne der Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern zur Reaktivierung von stillgelegten Strecken vorgestellt und intensiv diskutiert, unter anderem Hamburg-Harburg-Buchholz in der Nordheide, Hamburg-Bergedorf-Geesthacht, Hagenow Stadt-Zarrentin (-Ratzburg).
Die weitere Entwicklung des Eisenbahnknotens Hamburg erfordert die Zusammenarbeit vieler verschiedener Akteure – von Politik und Planungsabteilungen in den Ländern und Kommunen über die Verkehrsverbünde bis hin zu den Eisenbahnverkehrsunternehmen, der DBInfraGo und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Die Konferenz dient als Plattform, um diese Kooperationen zu stärken und gemeinsam über Lösungen zu diskutieren.
Zitate aus der Konferenz:
Michael Pirschel, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus, Leiter der Abteilung Verkehr und Straßenbau
„Eine vorausschauende, kundenorientierte und professionelle Kommunikation ist insbesondere für den Korridor Hamburg Lübeck elementare Voraussetzung für eine erfolgreiche Realisierung der Generalsanierung.“
Frederik Stracke, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
„Die Veranstaltung hat den Zusammenhang zwischen Infrastrukturmaßnahmen im Knoten Hamburg und in den umliegenden Ländern verdeutlicht. Maßnahmen, die als nächstes umsetzbar sind, wie z.B. das Überwerfungsbauwerk in Meckelfeld wie auch die Schaffung eines weiteren Bahnsteigs im Hamburger Hauptbahnhof, können zu einer Verbesserung der aktuellen Situation beitragen. Dieses würde auch die für Niedersachsen wichtige SPNV-Reaktivierung zwischen Hamburg-Harburg und Buchholz in der Nordheide endlich ermöglichen. Außerdem ist angesichts der auf lange Sicht absehbar nicht zu erreichenden Kapazitätszuwächse zwischen Hannover und Hamburg die Generalsanierung für mehr kapazitätssteigernde Maßnahmen zu nutzen, als bislang geplant.“
Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte Nord, DB
„Die Generalsanierungen auf den hochbelasteten Streckenabschnitten in unserem bundesweiten Schienennetz sind unerlässlich, um die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit unserer Infrastruktur zu sichern. Besonderer Fokus im Norden liegt auf der geplanten Generalsanierung des Korridors Hamburg – Berlin in den Jahren 2025/26. Deshalb war und ist uns der regionale Austausch und die Unterstützung in der Metropolregion Hamburg besonders wichtig."
Daniel Bischof, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH
„Eine zuverlässige und zukunftsfähige Anbindung an die Metropolregion Hamburg ist für viele Pendler aus Mecklenburg-Vorpommern essenziell. Somit ist gerade bei den geplanten Reaktivierungsbemühungen eine gute Zusammenarbeit enorm wichtig.“
Jochen Schulz, Bereichsleiter Angebot bei NAH.SH
„Ich habe mich über das große Interesse an Streckenreaktivierungen gefreut. In der anschließenden Diskussion wurde betont, wie wichtig Streckenreaktivierungen sind, um z.B. schwächere Regionen besser anzubinden oder Bedienungslücken im ÖV zu füllen. Mit meinen Kollegen aus den anderen Ländern war ich aber einig darüber, dass Reaktivierungsprojekte erleichtert werden müssen, z.B. durch einfachere Standards.“