Pressemeldungen 2025

Stand: 23.06.2025, 00:00

Gerechtigkeit braucht Daten

Wie leben Frauen und Männer in der Metropolregion Hamburg? Welche Wege nehmen sie zur Arbeit, wie gestalten sie ihre Freizeit und wie meistern sie ihren Alltag? Das Projekt Mehr.Wert – Datenmonitoring zu Lebenssituationen und Geschlechterverhältnissen gibt dazu erstmals einen systematischen Überblick. Die Daten schaffen eine Basis für bessere Entscheidungen, effizientere Planung, zielgenaue Angebote und mehr Lebensqualität für alle Menschen in der Metropolregion Hamburg.

Zwei Frauen am Laptop
© Mediaserver Hamburg - Christian Brandes

Lebenssituationen erkennen, Veränderungen mit Wissen gestalten, Gleichstellung vorantreiben,– das ist der Kern des Projekts Mehr.Wert. Es verfolgt das Ziel: eine datenbasierte Grundlage für faire, gerechte und vorausschauende Entscheidungen in Kommunen und Ämtern zu schaffen. 

Was abstrakt klingt, wird im Alltag konkret: Wo wohnen besonders viele ältere alleinlebende Frauen – und was bedeutet das für die Quartiersplanung? Wie unterschiedlich nutzen Frauen und Männer den Nahverkehr – und wie kann das Angebot darauf reagieren? Wie können Bürgerämter ihre Arbeitszeiten organisieren, dass Eltern und Menschen mit Pflegeaufgaben Beruf und Privatleben besser vereinbaren können – und gleichzeitig verlässliche Öffnungszeiten gewährleisten?

Das Projekt Mehr.Wert liefert Antworten auf diese Fragen – mit verlässlichen Zahlen, zugänglich, nachvollziehbar und praxisnah. Die digitale Plattform, auf der die Ergebnisse künftig abrufbar sind, soll nicht nur Fachleuten dienen, sondern auch Bürgerinnen und Bürger informieren.

Gleichstellungsbeauftragte, Stadtplanerinnen, Bildungsreferenten oder Gesundheitsämter – sie alle profitieren von einer Datenbasis, die Vergleiche ermöglicht und Entwicklungen sichtbar macht. Es entsteht eine modulare Struktur, die Aufwand spart und Qualität erhöht. In Workshops und Gesprächen mit Fachleuten werden Fragestellungen gemeinsam entwickelt, denn die Auswahl der Daten richtet sich nach den Bedarfen vor Ort.

Bei der ersten Vorstellung des Projekts am 23. Juni ging darum, das Projekt vorzustellen und den Dialog über die Zusammenarbeit anzustoßen. Vertreten waren Politik und Verwaltungen ebenso wie Fachleute aus Statistikämtern und von Sozialträgern. Im Mittelpunkt stand der Austausch zwischen denen, die Daten liefern, und denen, die sie künftig nutzen wollen. Vorgestellt wurde das Konzept eines digitalen Monitorings, das geschlechtsdifferenzierte Daten in Bereichen wie Arbeit und Einkommen, Wohnen, Mobilität und politischer Teilhabe zugänglich macht.

Das Projekt wird vom Netzwerk Frauen in der Metropolregion Hamburg getragen, zu 80 Prozent durch die Metropolregion finanziert und vom Kreis Stormarn koordiniert. Bis 2027 entstehen ein digitales Dashboard und der erste Genderdatenreport – anschlussfähig an andere Projekte und offen für Weiterentwicklungen.