Kompetenzcentrum Mobilitätsmanagement (KCM)
Die Metropolregion Hamburg (MRH) ist ein wirtschaftsstarker und diverser Raum mit intensiven verkehrlichen Verflechtungen. Wie in allen Regionen, steht die MRH vor der Herausforderung, den Verkehr nachhaltig zu gestalten, um den heutigen Anforderungen des Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes gerecht zu werden.
Leitbild und Zielsetzung
Die Mobilitätswende trägt wesentlich dazu bei, CO2-Emissionen zu reduzieren, Verkehr wo immer möglich zu vermeiden, auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu verlagern oder verträglich abzuwickeln. Neben guten Mobilitätsangeboten, damit Menschen ihre Wege klimafreundlich zurücklegen können, ist die Mobilitätswende auch eine kommunikative Aufgabe, die Überzeugung, Information, Anleitung und Vernetzung erfordert.
Ein wichtiges und erprobtes Instrument dafür ist das Mobilitätsmanagement, welches in erster Linie die Einstellungen, Verhaltensweisen und Bedürfnisse der Menschen adressiert. Die Bildung eines „Kompetenzcentrums Mobilität“ (KCM) soll das Mobilitätsmanagement stärken und damit einen substanziellen Beitrag zur Mobilitätswende in der MRH leisten, sowie die länderübergreifende Zusammenarbeit stärken.
Das KCM soll dabei konkrete Angebote zur Beratung, fachlicher Vernetzung und Qualifizierung schaffen. Dies geschieht in inhaltlicher Abgrenzung zu den bestehenden Kompetenzstellen mobiliteam by NAH.SH (Schleswig-Holstein) und der MOBILOTSIN der LNVG in Niedersachsen. Die Partner der MRH profitieren hierbei von einer länderübergreifenden Kompetenzstelle, die zu ihren Themenschwerpunkten zielgenau beraten kann, durch Synergien personelle Ressourcen frei werden lässt und über Bundesländergrenzen hinweg Bündnisse und Fördermittel organisieren kann.
Themenschwerpunkte des KCM
Das KCM soll auf Grundlage der ermittelten Bedarfe gezielt drei Schwerpunkte abdecken: Mobilitätsmanagement, Datengrundlagen für die Mobilitätswende sowie das Fördermittelmanagement.
Bei der Entwicklung des Aufgabenspektrums des KCMs wird ein Fokus daraufgelegt, auf den bestehenden Strukturen aufzubauen. Die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein verfügen mit der MOBILOTSIN (LNVG) und dem mobiliteam by NAH.SH bereits über spezialisierte Kompetenzstellen mit den Bausteinen Beratung, Vernetzung, Qualifizierung im kommunalen Mobilitätsmanagement und Hilfestellungen bei der Fördermittelakquise im eigenen Bundesland.
Während die MOBILOTSIN und das mobiliteam by NAH.SH ihren Fokus auf das kommunale Mobilitätsmanagement ausgerichtet haben und in erster Linie Kommunen bei der Umsetzung der Mobilitätswende begleiten, soll das KCM den Schwerpunkt zielgruppenspezifischen Mobilitätsmanagement legen.
Zielgruppenspezifisches Mobilitätsmanagement entwickelt dabei maßgeschneiderte Lösungen für spezielle Zielgruppen in der Gesellschaft, z. B. Senior:innen, Schüler:innen, Pendler:innen oder Beschäftigte eines Gewerbegebiets. Das Zielgruppenspezifische Mobilitätsmanagement kann dabei durch Kommunen, aber auch von anderen Akteuren, wie Unternehmen oder Verbänden initiiert und umgesetzt werden. Innerhalb des KCM werden insbesondere die Themenschwerpunkte Betriebliches Mobilitätsmanagement, Schulisches Mobilitätsmanagement und Länderübergreifendes Mobilitätsmanagement adressiert.
Über den Baustein des Mobilitätsmanagements hinaus soll das KCM auch eine umfassende Datengrundlage für die Planung und Entscheidungsfindung im Bereich Mobilität und Verkehrsplanung bereithalten, was durch die gemeinsame Datenbeschaffung und das Bündeln vorhandener Daten erreicht werden soll. Die Verfügbarkeit aktueller und verlässlicher Daten verbessert die Qualität der Entscheidungsfindung und trägt zu einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Mobilitätsplanung bei.
Auch das Fördermittelmanagement wird ein Bestandteil des KCM bilden, mit dem Ziel, die Chancen für die Umsetzung von Mobilitätsprojekten durch effektiveres Einwerben von Fördermitteln zu erhöhen.
Weiterer Prozess
Die Entwicklung des KCM befindet sich im laufenden Prozess. Der aktuelle Diskussionsstand ist im Konzept nachzulesen. Derzeit wird an einer Organisationsstruktur, sowie an einem Finanzierungsmodell gearbeitet.