Teilprojekt „Nachhaltige Tourismusentwicklung und Mobilität“
Eine Schlüsselbranche in den Gebieten an der Elbe und am Schaalsee ist der Tourismus. Hotellerie, Gastgewerbe, Freizeit- und Naturinformationseinrichtungen sowie die Tourismusorganisationen erhielten im Rahmen des Teilprojekts „Nachhaltige Tourismusentwicklung und Mobilität“ Beratung und Impulse zum innovationsgeleiteten Ausbau ihrer Angebotsqualität.
Inhaltsverzeichnis
- Tourismus in einer Biosphärenregion
- Beratungen und ein Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit in touristischen Betrieben
- Infrastrukturmaßnahme „Säulenfittich“-Rastplatz
- Modellkonzepte zur Ansiedlung besonderer touristischer Beherbergungsbetriebe
- Kommunikationskampagne für bessere Sichtbarkeit nachhaltiger Angebote
- Empfehlungen für ein verbessertes Mobilitätsangebot

Tourismus in einer Biosphärenregion
Biosphärenregionen verfügen über ein herausgehobenes Naturraumpotenzial, das auch für die Tourismusbranche eine wichtige Grundlage darstellt. Mit dem UNESCO-Prädikat „Biosphärenreservat“ steigen die Kundenerwartungen nicht nur an ökologische, sondern auch an sozialverträgliche Urlaubs- und Freizeitangebote. Das Prädikat ist ebenso verbunden mit kommunalen und betrieblichen Erwartungen an eine höhere Wertschöpfung durch den Tourismus. Hier setzt das Teilprojekt an: Impulse schaffen für mehr und attraktivere Angebote und mit anregenden Informationen die Angebotskommunikation gestalten.
Beratungen und ein Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit in touristischen Betrieben
Im Rahmen des Projektes wurden 23 touristischen Betrieben individuell beraten. Nachdem der jeweils aktuelle Umsetzungsstand in Sachen Nachhaltigkeit erhoben wurde, folgte unter fachkundiger Begleitung des Beratungsunternehmens ift GmbH die Planung der nächsten Schritte.
Dabei wurde folgende zehn Handlungsfelder berücksichtigt:
- Nachhaltiges Gebäudemanagement (Bau/Renovierung und Energie)
- Lokale Wertschöpfung, nachhaltige Beschaffung (lokale Lieferanten, Kooperationen und Netzwerke)
- Arten- und Biotopschutz
- Soziales (Betrieb, Engagement für das Umfeld)
- Klimafreundliche Mobilität (An- und Abreise Gäste und Mitarbeitende, Mobilität vor Ort)
- Klimaschutz (Monitoring CO2-Emissionen, CO2-Kompensationsmöglichkeiten)
- Überbetriebliches Nachhaltigkeitsmanagement (Nachhaltigkeitsstrategie, -verantwortliche/r)
- Nachhaltige, barrierefreie Produkte, Angebote
- Kommunikation der Nachhaltigkeitsmaßnahmen, Vermarktung nachhaltiger Angebote.
Die Betriebe, die an der Beratung teilgenommen haben, wollen sich auch über den Projektzeitraum hinaus stärker untereinander vernetzen, austauschen und voneinander lernen. Das Unternehmernetzwerk nachhaltiger Betriebe in der Biosphärenregion Elbe-Schaalsee wird künftig zudem regionale Produzenten einbeziehen.
Infrastrukturmaßnahme „Säulenfittich“-Rastplatz
Zur Weiterentwicklung touristischer Infrastruktur entlang von Rad- und Wanderwegen wurde ein Rastplatz, der Säulenfittich entwickelt. Er ist ein Rastplatz mit Wiedererkennungswert für die Biosphärenregion Elbe-Schaalsee und vermittelt gleichzeitig Informationen zum Thema nachhaltiges Reisen und Verhalten an Gäste und Einheimische. Produziert wird der „Säulenfittich“ in der Region und in Handarbeit in einer Inklusionswerkstatt mit Standorten in Uelzen und Dannenberg.
Die ersten beiden „Säulenfittiche“ finden Sie seit Frühjahr 2025 in Boizenburg und im Amt Neuhaus.
Modellkonzepte zur Ansiedlung besonderer touristischer Beherbergungsbetriebe
Einzigartige naturnahe Beherbergungsformen wie Baum- oder Stelzenhäuser, Tiny Houses, und Glampingobjekte erleben einen Aufwärtstrend. Die Biosphärenregion Elbe-Schaalsee, in der es in Teilräumen noch an besonderen Unterkünften mangelt, kann von dieser Nachfrage profitieren. Zur Unterstützung bei der Planung neuer Beherbergungsangebote haben die Tourismusberater der ift GmbH eine Studie mit Modellkonzepten erarbeitet. Die Studie enthält zahlreiche praktische Informationen und konkrete Umsetzungsbeispielen. Sie richtet sich an Kommunen und potenzielle Investoren.
Bei Interesse an der Studie richten Sie Ihre Anfrage bitte direkt an Inga Masemann .
Kommunikationskampagne für bessere Sichtbarkeit nachhaltiger Angebote
Zur besseren Sichtbarkeit nachhaltiger touristischer Angebote in der Biosphärenregionen Elbe und Schaalsee und um ein gemeinsames Image zu profilieren, wurde die Kampagne #biosphärisch ins Leben gerufen. Mit ansprechendem Bild- und Filmmaterial, das über Facebook- und Instagram-Kanäle der Destinations- und Biosphärenreservatsorganisationen ausgespielt wurde, sollte bei potenziellen Gästen die Neugierde auf Angebote in der Region geweckt werden.
Um Gäste auf die besondere Lage der Region mit ihren Biosphärenreservaten aufmerksam zu machen, entstand als weiteres Produkt ein Flyer mit Tipps zum nachhaltigen Reisen. Der Flyer ist erhältlich in Touristeninformationen und ausgewählten Betrieben in der Projektregion oder hier zum Download verfügbar:
Empfehlungen für ein verbessertes Mobilitätsangebot
Die Projektregion mit den Biosphärenreservaten Elbe und Schaalsee ist nicht nur ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Menschen aus den umliegenden Städten und Gemeinden, sondern zieht auch Besucher aus der gesamten Metropolregion Hamburg an. Das ÖPNV-Netz ist abseits der Metronom-Achsen jedoch nicht gut ausgebaut, so dass viele Potenziale, zum Beispiel mehr Gäste in die Region zu locken, bislang ungenutzt sind.
Lösungswege für ein verbessertes Mobilitätsangebot für Freizeit und Tourismus in der Region zu skizzieren, war daher ebenfalls Bestandteil des Teilprojekts. Die Gutachter von der Firma planersocietät haben im engen Austausch mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort ein Mobilitätskonzept mit Empfehlungen für folgende Bereiche erarbeitet:
- Förderung der Radreiseinfrastruktur
- Etablierung eines Bikesharing-Systems
- Elbeperlen als attraktive Willkommensorte mit Verbesserung des touristischen ÖPNV
Die Studie berücksichtigt mit ihren Empfehlungen auch die Themen Kommunikation und Vermarktung sowie Organisation und Zusammenarbeit.
Weitere Infos und Aktuelles aus dem Leitprojekt Biosphäre.Regional-Nachhaltig