Nachhaltige Regionalentwicklung in der Biosphärenregion Elbe-Schaalsee
Biosphärenreservate sollen als Modellregionen nachhaltiger Entwicklung besser genutzt werden. Es gilt Konzepte zur Stärkung der UNESCO-Biosphärenreservate zu entwickeln, die die Fremdenverkehr, Mobilität und ökologische Nachhaltigkeit sinnvoll miteinander verknüpfen.
Leitprojekt Biosphäre.Regional-Nachhaltig
Biosphärenreservate als einzigartige Ressource
Die Biosphärenregion Elbe-Schaalsee war bis 1989 deutsch-deutsche Grenzregion. Die undurchdringliche Grenze unterbrach nicht nur Verkehrsverbindungen, sondern auch historisch gewachsene funktionale Beziehungen. Nach Öffnung der Grenze 1989 profitierten verkehrlich gut an Hamburg angebundene Teile der Biosphärenregion, zum Beispiel Zarrentin am Schaalsee von einer dynamischeren Entwicklung der Bevölkerung und Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg. In weniger gut erschlossenen Regionsteilen blieb die erwartete Positiventwicklung dagegen aus. Neue Entwicklungen wie beispielsweise die Digitalisierung birgt gute Chancen für Innovationen, Bevölkerungswachstum und wachsende Lebensqualität auch in ländlichen Räumen.
Die innerdeutsche Grenze hatte aber auch zur Folge, dass sich die Natur ungestört entwickeln konnte und zahlreiche wertvolle Biotope erhalten blieben. Dieser Reichtum führte zur Ausweisung:
- des Biosphärenreservates Niedersächsische Elbtalaue und
- des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe, Teilgebiet Mecklenburg-Vorpommern (Anerkennung durch die UNESCO 1997)
- des Biosphärenreservates Schaalsee (Anerkennung durch die UNESCO 2000)
Das UNESCO-Prädikat bestätigt ihnen den Rang als Naturräume von internationaler Bedeutung. Gleichzeitig sind sie Modellregionen für nachhaltige Entwicklung und können dadurch - wie auch von der OECD empfohlen - für andere ländliche Räume in der Metropolregion Beispielcharakter haben. Das Leitprojekt „Biosphäre.Regional-Nachhaltig“ (Bio.Re-Na) unterstützt die UNESCO-Biosphärenreservate als einzigartige Ressource in der Metropolregion Hamburg.
Projektziele
Mit dem Leitprojekt sollen die besonderen Leistungen und Potenziale der Biosphärenregion Elbe-Schaalsee herausgearbeitet und weiter gestärkt werden. Dabei sollen mittels innovativer Ansätze neue Wege der Wertschöpfung aufgezeigt und ein wesentlicher Impuls zur Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen in der Region gesetzt werden.
Ziele des Leitprojekts sind die Entwicklung eines gemeinsamen Profils als Biosphärenregion sowie der Transfer von Know-how und praktischen Ideen in die Region. Mit dem Leitprojekt werden erstmals Akteure beider Biosphärenregionen bundesländerübergreifende Maßnahmen zur Verbesserung der kommunalen Nachhaltigkeitsausrichtung, zur touristischen Angebotsqualität und Mobilität sowie zur Verbesserung der regionalen Versorgungsstrukturen erarbeiten.
Insbesondere werden:
- zukunftsfähige, innovative und Ressourcen schonende Konzepte, Produkte und Dienstleistungen entworfen
- den Kommunen in ländlich-peripheren Räumen Impulse und Expertise für Unternehmensgründungen, Nachbarschaftsprojekte oder Direktvermarktung an die Hand gegeben
ein Transfer zwischen Hochschulen, außeruniversitären Experten, Kommunalverwaltungen, Unternehmen und allen anderen an der Entwicklung des Raums beteiligten Akteuren etabliert.
Projektstruktur
Das Leitprojekt ist in ein Dachprojekt und drei Teilprojekte zu verschiedenen Schwerpunktthemen untergliedert. Das Dachprojekt übernimmt die Gesamtkoordination, die strategische und strukturelle Vernetzung in der Region und unterstützt eine gemeinsame Außendarstellung und Ergebnisdokumentation. Es fungiert darüber hinaus als Schnittstelle zwischen den Teilprojekten, sorgt für ein effizientes Wissensmanagement nach innen und identifiziert interkommunale Synergien wie zum Beispiel zwischen Landwirtschaft und Tourismuswirtschaft.
Teilprojekte
- Teilprojekt „Nachhaltige Kommunalentwicklung“
- Teilprojekt „Nachhaltige Tourismusentwicklung und Mobilität“
- Teilprojekt „Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft“
Weitere Infos und Aktuelles aus dem Leitprojekt Biosphäre.Regional-Nachhaltig