Raumentwicklung

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Der Weg zum Räumliches Leitbild 2045

Die OECD beleuchtete in einem Gutachten im Herbst 2019, wie die Metropolregion Hamburg (MRH) im internationalen Vergleich in Bereichen der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit aufgestellt ist. Auch in der Zusammenarbeit der Regionalplanungen in der Region sah die OECD Handlungsbedarf. Die Entwicklung eines Räumliches Leitbild war eines dieser Projekte, mit dem die MRH die Kritik der OECD konstruktiv aufnahm. Im Folgenden erläutern wir den Ablauf des Projektes.

Der Regionsrat der Metropolregion Hamburg hat das Räumliche Leitbild am 14. Mai 2024 beschlossen. Sie können das Leitbild als PDF herunterladen. Wir wollen Sie hier über das Entstehen des Räumlichen Leitbildes informieren.

Der Weg zum Räumlichen Leitbild für die Metropolregion Hamburg

Das Zukunftsagendaprojekt „Räumliches Leitbild“ ging in den Jahren 2022 bis 2024 der Frage nach, wie die Metropolregion Hamburg im Jahr 2045 „aussehen“ soll. Gemeinsam mit Vertreter/-innen aus Politik und Verwaltung wurden Strategien für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Metropolregion entwickelt. Diese Strategien sollen auf die klassischen Themen der Raumplanung (Siedlungs-, Freiraum-, und Infrastrukturentwicklung) eingehen und dabei zukunftsweisend die Herausforderungen und Chancen der Metropolregion bis ins Jahr 2045 mitdenken.

Das Räumlichen Leitbild für die Metropolregion Hamburg entstand in einem breit angelegten kooperativen, regionalen Planungs- und Dialogprozess. Gemeinsam mit den Akteuren in der Region wurde überlegt, wie Siedlungs-, Freiraum- und Infrastrukturentwicklung auf die derzeitigen Trends und Herausforderungen reagieren können. Mit dem Räumlichen Leitbild wurde ein programmatisches, zukunftsweisendes und informelles Planungsdokument erarbeitet, das die aktuelle Gebietskulisse der Metropolregion mit ihren funktionalen Verflechtungen in allen für die Raumentwicklung relevanten Dimensionen abbildet. Als informelles Planungsinstrument inspiriert das Räumliche Leitbild und zeigt Möglichkeiten für die Zukunft auf. Durch die Erarbeitung des Räumlichen Leitbildes ist die Zusammenarbeit im Bereich Siedlungs- und Raumentwicklung in der Metropolregion Hamburg gestärkt worden.

Projekthintergrund

Schon der Vorgänger des jetzt angestrebten Räumlichen Leitbildes, das Regionale Entwicklungskonzept 2000 (REK 2000) war ein trilaterales und interkommunal erarbeitetes, rechtlich nicht verbindliches Konzept. Seit dem REK 2000 hat sich die Metropolregion nicht nur räumlich verändert, sie sieht sich auch neuen Herausforderungen gegenüber, die eine „regionale Resilienz“ erfordern. Schließlich hat auch die Corona-Pandemie zu neuen Anforderungen an die Wohn- und Arbeitswelt geführt, die sich beispielsweise durch andere Pendlerverflechtungen und gegebenenfalls auch sich verlagernden Wohnraumbedarf bemerkbar machen. Hinzu kommen weitere Zukunftsherausforderungen für die Metropolregion, die mit der Digitalisierung, Energiewende, dem Klimawandel, demographischer Wandel und den Folgen des Krieges in der Ukraine zu tun haben.

Dies führt zu der Frage, wie die Metropolregion in einigen Jahren oder Jahrzehnten „aussehen“ soll. Wie und wo wollen wir leben, arbeiten und uns erholen? Wo soll es Entwicklungsschwerpunkte geben? Welche Rolle nehmen dabei Klein- und Mittelstädte ein? Welche verkehrlichen Maßnahmen werden erforderlich sein? Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Region aus? Wo müssen Erholungs- und Landwirtschaftsflächen geschützt werden? Erste Antworten darauf und auf viele weitere Fragen soll das Räumliche Leitbild geben, in möglichst anschaulicher und kompakter Form.

Projektablauf

Aufgrund der Vielfalt an möglichen zukünftigen räumlichen Entwicklungen war das Projekt in zwei Phasen organisiert: Zunächst wurden in einem freundlichen Wettbewerbsverfahren unterschiedliche Entwicklungstrends und -strategien aufgezeigt (1. Phase von Mai 2022 bis Februar 2023). Dabei sorgte das Wettbewerbsformat für mutige, provokative und visionäre Beiträge für die zukünftige Entwicklung der Metropolregion. Mit Abschluss der ersten Phase war das Projekt in der 2. Phase (März 2023 bis April 2024) getreten, in der aus den Ideen der ersten Phase ein Räumliches Leitbild in enger Abstimmung mit den Trägern der Metropolregion Hamburg entstand. Inhaltlich waren die Planungsbüros Reicher Haase Assoziierte, Urbanista, und RABE Landschaften damit beauftragt, das Räumliche Leitbild im Dialog mit der Region zu entwerfen.

Der Dialogprozess

Der Dialogprozess diente vor allem dazu, die planungsrelevanten Akteure in der Region aktiv zu beteiligen. Im Sinne einer kommunikativen Planung wurde das Räumliche Leitbild mit den Akteuren in der Region gemeinsam entwickelt. Zu den Akteuren gehörten Raum- und Regionalplaner/-innen der Träger der Metropolregion, politische Entscheidungsträger/-innen und Fachleute aus den Verwaltungen, Vertreter/innen regionaler Umwelt- und Verkehrsverbände sowie Experten aus der Wissenschaft und von Behörden bzw. öffentlich getragenen Infrastrukturunternehmen.

Im Rahmen des Dialogprozess fanden in der ersten Phase zwei Konferenzen, vier Fachwerkstätten und zwei Länderaustauschtermine statt. Den Kick-Off des Dialogprozesses bildete die Auftaktkonferenz im Juni 2022 in den Mediadocks in Lübeck. Im Rahmen eines World-Cafés konnten die 140 Teilnehmenden ihre Belange in den Prozess einbringen. Darauf aufbauend erstellten die Büroteams erste Entwürfe, die sie auf vier Fachwerkstätten im November 2022 der Fachöffentlichkeit zur Diskussion stellten. Die Fachwerkstätten hatten vier thematische Schwerpunkte:

  1. Freiraum & Klima,
  2. Energie & Nahrung,
  3. Ökonomie & Infrastruktur
  4. Siedlung & Mobilität.

Mit dem Feedback aus der Region hatten die Büros ihre Entwürfe dann weiterentwickelt und auf der Zwischenkonferenz im Februar 2023 im Kloster Zarrentin aus ihrer fachlichen Perspektive Entwicklungsstrategien für die Metropolregion Hamburg vorgeschlagen. Die Entwicklungsstrategien der beiden Büroteams wurden im Frühjahr 2023 in einem breit angelegten Beteiligungsprozess durch die Träger und Gremien der MRH sowie der Fachöffentlichkeit kommentiert. Diese Änderungen wurden bis zu einer Konferenz im Dezember 2023 in der Lüneburger Ritterakademie durch die Planungsbüros umgesetzt, um zu einem von der Region tragbaren Räumlichen Leitbild zu gelangen.

Im Anschluss an die Lüneburger Konferenz begann die dritte Projektphase, in der alle Träger der Metropolregion Hamburg letztmalig die Gelegenheit hatten, Stellungnahmen einzureichen. Die Rückmeldungen aus diesen Stellungnahmen flossen dann in das finale Räumliche Leitbild des Planungsbüros Reicher Haase Assoziierte ein, das am 14. Mai 2024 dem Regionsrat der Metropolregion Hamburg zum Beschluss vorgelegt wurde.