Hamburg Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus

Die Speicherstadt ist der größte einheitliche historische Hafenlagerhauskomplex der Welt: eine „Stadt aus Speichern“. Das Kontorhausviertel ist ein zusammenhängendes, dicht bebautes Areal, gekennzeichnet durch acht überwiegend sehr große Bürokomplexe.

Weltkulturerbe in Hamburg

UNESCO-Welterbe in Hamburg

Die Hamburger Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit dem ikonischen Chilehaus erlangten im Jahr 2015 den Welterbestatus. Speicherstadt und Kontorhausviertel umfassen herausragende Beispiele von Typen von Gebäuden und Ensembles, die die Folgen des raschen Wachstums des internationalen Handels im späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verkörpern. 

Speicherstadt und Kontorhausviertel

Die Speicherstadt wurde ursprünglich zwischen 1885 und 1927 von der „Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft“ (HFLG) auf einer 1,1 km langen Insel-Gruppe in der Elbe erbaut (teilweise wiederaufgebaut zwischen 1949 und 1967). In drei Bauabschnitten errichtet, stellt die Hamburger Speicherstadt bis heute das größte zusammenhängende, einheitlich geprägte Speicherensemble der Welt dar.

Das an die Speicherstadt angrenzende Kontorhausviertel ist ein zusammenhängendes, dicht bebautes Areal, gekennzeichnet durch große Bürokomplexe, die von den 1920er bis zu den 1950er Jahren errichtet wurden, um Unternehmen mit hafenbezogenen Aktivitäten aufzunehmen. Gemeinsam bilden diese benachbarten Quartiere ein hervorragendes Beispiel für ein kombiniertes Lagerhaus-Büro-Viertel, das mit einer Hafenstadt verbunden ist.

Das Chilehaus 

Das Chilehaus ist ein von 1922 bis 1924 erbautes Kontorhaus im Hamburger Kontorhausviertel. Das Chilehaus besteht aus zwei miteinander verbundenen Blöcken und war für die damalige Zeit ein gigantischer Baukörper. An dem Platz, an dem es errichtet wurde, standen zuvor 60 Häuser. Es gibt zahlreiche weitere Fakten der Superlative rund um das Chilehaus: 4.000 Handwerker waren am Bau beteiligt. Auf der Grundfläche von 5.950 Quadratmetern erhebt sich das Gebäude auf 18.000 laufenden Metern Rammpfählen mit einer Gesamtnutzfläche von 36.000 Quadratmetern. Der Erdaushub hatte 20.000 Kubikmeter betragen; man hatte 750 Güterwagen Zement, 30.000 Kubikmeter Kies, 1.600 Tonnen Rundeisen, 900.000 Stück Deckenhohlsteine, 4,8 Millionen Stück Ziegelsteine und 3,5 Kilometer Dachrinnen aus Zinkblech verarbeitet. Den Bau durchzogen 15 Kilometer Rohrleitungen, 2.800 Fenster geben den Büroräumen Licht.

2022 feiert die UNESCO Welterbekonvention ihr fünfzigjähriges Jubiläum. Das Motto des deutschen Welterbetages am 5. Juni „Erbe erhalten – Zukunft gestalten“ ist wie gemacht für das Hamburger Welterbe Speicherstadt und Kontorhausviertel samt dem Chilehaus. An wenigen Plätzen der Welt liegen Denkmale von außergewöhnlichem universellem Wert so unmittelbar in der Nachbarschaft eines modernen innerstädtischen Entwicklungsgebietes wie es bei der Speicherstadt und der HafenCity der Fall ist. Die Akteure im Welterbe bieten eine Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum sowie kostenlose historische Streifzüge an. Angaben zu den Führungen sowie das komplette Angebot finden Sie unter: https://welterbefest.hamburg/event-list/

Weiterführende Informationen und Veranstaltungshinweise zum Welterbetag am 5. Juni 2022 finden Sie unter: