Anlaufstelle für Arbeit & Gesundheit in der Metropolregion Hamburg
Die Metropolregion Hamburg hat ein regionsweites Beratungsangebot für die Themen „Arbeit und Gesundheit“ geschaffen mit dem Ziel, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesund und arbeitsfähig zu erhalten, um so einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region zu leisten. Jetzt verstärkt man die Aktivitäten zur Fachkräftesicherung und startet die nächste Phase des Projekts „Erwerbstätige in der Metropolregion Hamburg gesund halten – dem Fachkräftemangel gezielt begegnen“.

Mehrwert für die Metropolregion Hamburg
Die Fachkräftesicherung ist ein zentrales Handlungsfeld der Metropolregion Hamburg. Studien wie der OECD-Bericht zur regionalen Entwicklung haben gezeigt, dass die Arbeitsproduktivität in der Region im Vergleich zu anderen Metropolregionen eher gering ist. Der Fachkräftemangel wurde als eine der Hauptursachen identifiziert. Um dem entgegenzuwirken, wurde im Rahmen der Zukunftsagenda der Metropolrgion Hamburg eine länderübergreifende Fachkräftestrategie entwickelt.
Das Projekt „Anlaufstelle Arbeit, Gesundheit und Leistungsfähigkeit“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung dieser Strategie. Es schließt eine Versorgungslücke, indem es die Beschäftigungsfähigkeit von Erwerbstätigen fördert und langwierige Erkrankungen sowie frühzeitig Verrentungen reduziert. Durch die gezielte Zusammenarbeit innerhalb der Metropolregion konnten zusätzliche Chancen genutzt werden, die über die bestehenden Aktivitäten der Länder hinausgingen. Die enge Vernetzung des Projekts mit der seit März 2025 eingerichteten Koordinierungsstelle zur Fachkräftesicherung wird auch in Zukunft die regionale Zusammenarbeit stärken und die Fachkräftesicherung gezielt voranbringen.
Ergebnisse des Projekts
Im Laufe des bisherigen Projekts wurden insgesamt 588 Beratungsgespräche durchgeführt, 310 mit Beschäftigten und 278 mit Betrieben. Die Beratungsthemen reichten von der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen über das Betriebliche Eingliederungsmanagement bis hin zu Fragen der Arbeitsorganisation und sozialen Beziehungen. Besonders häufig wurden Ratsuchende aus den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen sowie Öffentliche Verwaltung beraten – Branchen, die besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen sind.
Die Evaluation des Projekts zeigt, dass die Beratung für viele Ratsuchende einen positiven Nutzen hatte. Ein Großteil der Teilnehmenden gab an, sich durch die Beratung besser auf schwierige Arbeitssituationen vorbereitet zu fühlen. Auch die betriebliche Beratung wurde von Unternehmen zunehmend nachgefragt, insbesondere von kleinen und mittleren Betrieben, die oft weniger Zugang zu Unterstützungsangeboten haben.
Neben der direkten Beratung wurden umfangreiche Netzwerke aufgebaut, die bestehende Angebote und Versorgungssysteme in der Metropolregion sinnvoll verknüpfen. Es wurden 95 Veranstaltungen durchgeführt mit denen insgesamt rund 4.400 Personen erreicht wurden.
Mit dem erfolgreichen Abschluss des Projekts wurde ein wichtiger Grundstein für die nachhaltige Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit in der Region gelegt.
Finanzierung
Die Metropolregion Hamburg hat das Projekt mit rund 630.000 Euro gefördert. Die IKK Nord und die Deutsche Rentenversicherung Nord beteiligten sich mit knapp 190.000 Euro.
Ausblick
Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte jetzt die Finanzierung eines Nachfolgeprojekts gesichert werden. Die Fortführung des Projekts wird dazu beitragen, die Fachkräftesicherung weiter zu stärken und die Arbeitswelt gesundheitsgerecht zu gestalten.
Die Metropolregion Hamburg wird weiterhin als Hauptförderer agieren, unterstützt von der Deutschen Rentenversicherung Nord, der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin und dem DGB Nord. Der Landkreis Lüneburg übernimmt die Rolle der Projektkoordination.

Die Metropolregion Hamburg verstärkt jetzt ihre Aktivitäten zur Fachkräftesicherung und startet die nächste Phase des Projekts „Erwerbstätige in der Metropolregion Hamburg gesund halten – dem Fachkräftemangel gezielt begegnen“. Ziel ist es, die Beschäftigungsfähigkeit von Erwerbstätigen zu erhalten und damit einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region zu leisten.
Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels und der steigenden Zahl psychischer Erkrankungen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Selbstständigen wird das Projekt weiterentwickelt, um neue Zielgruppen und Regionen zu erreichen. Die Fortführung des Projekts baut auf den bisherigen Erfolgen der Beratungsstellen „Perspektive Arbeit & Gesundheit“ (PAG) auf, die seit 2022 in Lübeck, Schwerin und Lüneburg tätig sind.
Neue Schwerpunkte und erweiterte Zielgruppen
Das Projekt wird gezielt auf die Bedürfnisse von Branchen und Personengruppen ausgerichtet. Im Fokus stehen:
- Branchen mit hohem Fachkräftebedarf und Belastungen: Besonders betroffen sind das Gesundheits- und Sozialwesen, insbesondere Pflegeberufe und Kindertagesstätten, sowie das Gastgewerbe mit Schwerpunkt Tourismus und Beherbergung.
- Erwerbstätige mit schwacher betrieblicher Einbindung: Dazu zählen junge Menschen in der Phase des Berufseinstiegs, Erwerbstätige mit Migrationsgeschichte sowie Selbstständige und Gründerinnen und Gründer.
Regionale Vernetzung und niedrigschwellige Beratung
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Ausweitung des Beratungsangebots auf bisher weniger erschlossene Regionen der Metropolregion Hamburg. Durch regionale Veranstaltungen und Kooperationen mit lokalen Akteurinnen und Akteuren sollen Betriebe und Beschäftigte direkt angesprochen werden. Die Beratung bleibt dabei niedrigschwellig, kostenfrei und unabhängig.
Mehrwert für die Metropolregion Hamburg
Das Projekt trägt dazu bei, die Arbeitsfähigkeit von Erwerbstätigen zu erhalten und langwierige Erkrankungen sowie frühzeitige Verrentungen zu verhindern. Dies stärkt nicht nur die Fachkräftesicherung, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Sozialversicherungsträgern und weiteren Akteurinnen und Akteuren intensiviert, um die Fragmentierung bestehender Angebote zu überwinden.
Unterschiede zum Vorgängerprojekt
Im Vergleich zum Vorgängerprojekt wird die Reichweite deutlich erhöht:
- Neue Zielgruppen: Neben Beschäftigten und Betrieben werden nun auch Selbstständige, Gründerinnen und Gründer sowie junge Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger gezielt angesprochen.
- Erweiterte regionale Präsenz: Das Beratungsangebot wird auf weitere Mittelzentren der Metropolregion ausgeweitet, insbesondere in bisher weniger erschlossenen Gebieten.
- Branchenfokus: Die Beratung wird stärker auf die spezifischen Herausforderungen ausgewählter Branchen zugeschnitten.
Budget und Finanzierung
Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und ein Gesamtbudget von gut 1.035.000 Euro. Es wird zu 76,4 Prozent durch die Metropolregion Hamburg finanziert. Die Deutsche Rentenversicherung Nord, die Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin und den Deutschen Gewerkschaftsbund Nord tragen die verbleibenden 23,6 Prozent der Projektkosten.