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Metropolregion Hamburg - Stark in der Chemieindustrie

Etwa 30.000 Beschäftigte sind in der chemischen Industrie der Metropolregion Hamburg beschäftigt, womit diese Branche von großer Bedeutung für die Metropolregion Hamburg ist.

Chemiewerk in Brunsbüttel
© ChemCoast

Gute Verbindungen

Die gute Entwicklung der chemischen Industrie in der Metropolregion Hamburg gründete sich einst  auf der Verfügbarkeit der notwendigen Rohstoffe wie etwa Steinsalz. Andere Rohstoffe können günstig auf dem Seeweg transportiert werden. Rohöl als Ausgangsprodukt der petrochemischen Industrie wird überwiegend importiert, zusätzlich aber vor der Küste gefördert.

Etwa 30.000 Beschäftigte sind in der chemischen Industrie der Metropolregion Hamburg beschäftigt. Etwa 9,1 Milliarden Euro – das sind neun Prozent des Umsatzes der chemischen Industrie in Deutschland – werden erwirtschaftet. Dank der guten Infrastruktur und der Transportmöglichkeiten für die Ausgangsprodukte sind die Basischemie und die Grundstoffproduktion Schwerpunkte der Branche in der Region, insbesondere in Brunsbüttel, Hamburg-Harburg, Stade und Walsrode. In und um Hamburg gibt es daneben eine Vielzahl von Unternehmen, die verbrauchernahe Produkte unter bekannten Markennamen wie Nivea, Schwarzkopf und Dove etablieren konnten. Dazu gehören beispielsweise die Beiersdorf AG die Henkel AG und Unilever.

Eine gute Infrastruktur, hervorragende Forschungseinrichtungen und Universitäten vervollständigen die guten Standortbedingungen. Verbände wie der Verband der chemischen Industrie e.V., Landesverband Nord oder die Initiative der norddeutschen Chemiestandorte unter dem Namen „ChemCoast e.V.“ bieten beste Kooperationsmöglichkeiten und vertreten die Interessen der Branche.

Vielfältige Schwerpunkte

Chemiefacharbeiter bei der Arbeit
© ChemCoast

Die Chemie im Norden profitiert von der Rohstoffverfügbarkeit, die vor allem durch die See- und Binnenhäfen gewährleistet wird. Außerdem kann sie auf vorhandene Rohstoffe und gewachsene Strukturen setzen. So entwickelte sich beispielsweise aus der traditionellen Salzwirtschaft im Raum Stade einer der bedeutendsten Standorte für die Grundstoffchemie/Chlorchemie. Die Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH verfügt dort über ein Werk, in dem spezialisierte Chemikalien für die weiterverarbeitende Industrie für u.a. die Bereiche Automobil, Baustoffe, Elektronik, Unterhaltung, Körperpflege, Medizin und Ernährung produziert werden. Zudem sind hier spezialisierte Kunststoffhersteller für den Flugzeugbau ansässig (CFK-Valley).

Zwischen Elbe und Nord-Ostseekanal hat sich Brunsbüttel als strategisch günstiger Standort für chemische Grundstoffe entwickelt. Unternehmen wie die Sasol Germany GmbH, Yara und Bayer Material Science produzieren dort chemische Vorprodukte, wie Fettalkohole für die Tensidproduktion, Düngemittel oder Vorprodukte für die Kunststoffindustrie. Zudem gibt es weitere Unternehmen, die petrochemische Produkte, Farben und Lacke herstellen. Im Kreis Pinneberg sind die Deutschen Pentosin-Werke GmbH ansässig, ein seit 80 Jahren führender Hersteller von Qualitäts-Schmierstoffen und Spezialitäten, welche in der internationalen Automobilindustrie sehr geschätzt sind.

Auch für Mineralölunternehmen ist die Metropolregion Hamburg ein attraktiver Standort. So hat die Shell Deutschland Oil GmbH ihren Hauptsitz in Hamburg, Die ORLEN Deutschland GmbH in Elmshorn und die Deutsche Tamoil GmbH.

Der Industriepark Walsrode (IPW) in Bomlitz ist seit 200 Jahren wichtiger und erfolgreicher Standort der chemischen Industrie in Niederdachsen. Was 1815 als Pulvermühle begann, ist heute mit dem Unternehmen DowWolff Cellulosics GmbH das Kompetenzzentrum für Cellulose Chemie der Dow Deutschland und mit den Firmen WIPAK GmbH & Co. KG, Epurex Films GmbH & Co. KG sowie CaseTec GmbH ein Forschungs- und Produktionsschwerpunkt für Folien der Lebensmittel- und Textilindustrie sowie der Medizintechnik.

In Neumünster verfügt die hentschke + sawatzki CHEMISCHE FABRIK GmbH über einen flächendeckenden Stab geprüfter und sachkundiger Schädlingsbekämpfer und einer wissenschaftlichen Abteilung, welche u.a. aus Entomologen, Toxikologen, Chemikern und Agrarbiologen besteht. Darüber hinaus ist die Sysmex Europe GmbH in den klinischen Labors weltweit ein Begriff für zuverlässige Blutanalysen und zudem stellen sie eine umfangreiche Palette an maßgeschneiderten Reagenzien her.

Mitarbeiter bei Nanoresins
© nanoresins/WFL

Die Chemiebranche im Norden wird vor allem durch viele kleine und mittelständische Unternehmen geprägt. Ihre Produktpalette reicht von Verpackungsfolien über Lacke, Farben, Desinfektionsmittel, Tierarzneimittel hin zu Bremsbelägen und Nahrungsergänzungsprodukten wie Vitaminen und Magnesium. Ein wichtiger Produktionszweig hat sich außerdem durch die Nähe zu den ansässigen Werften entwickelt: die Herstellung von Schiffsfarben.

Unter den Chemiehandelshäusern sticht der weltgrößte Chemikalienhändler, die Helm AG, heraus. Mit der Aurubis AG haben die größte europäische Kupferhütte und mit der Ölmühle AG die größte Biodieselanlage der Welt ihren Sitz in der Metropolregion Hamburg.

Bildung, Forschung & Entwicklung:  
Das Salz in der Suppe

ISIT Präsentation
© Fraunhofer ISIT, Itzehoe

Die Chemieunternehmen in der Metropolregion Hamburg bieten zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten für den Nachwuchs der Branche. Sechs Hochschulen und drei renommierte Forschungsinstitute leisten außerdem hervorragende Beiträge zur Bildung, Forschung und Entwicklung. Die Fachbereiche Chemie an den Universitäten in Hamburg und Kiel bieten Abschlüsse in Chemie und Wirtschaftschemie. In Hamburg liegen die Forschungsschwerpunkte im Bereich der Hochleistungsanalytik, der Materialwissenschaften und der Flüssigkristalle. Eng arbeitet das Department Chemie mit den großen Forschungseinrichtungen HZG und DESY zusammen, etwa bei der Werkstoffforschung und der Strukturanalyse von Makromolekülen.

Der Fachbereich Verfahrenstechnik an der TU Hamburg-Harburg ist bekannt für seine exzellente und praxisorientierte Lehre. Forschungsschwerpunkte reichen von thermodynamischen Grundlagen bis zur Anwendung in der Trenn- und Prozesstechnik.

Im Zusammenhang mit Umwelttechnik kann man an der Fachhochschule Lübeck Chemie studieren, während der Minor Chemie an der Leuphana Universität ein Ingenieur- oder betriebswirtschaftliches Hauptstudium begleitet. Die private Fachhochschule Göttingen in Stade richtet ihre Ausbildung speziell an Betriebe der Kunststoffherstellung, die sich in der Anwendung der CFK-Technologie für den Flugzeugbau orientieren.

Das Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologie in Itzehoe ist führend in der Entwicklung des CMP (Chemisch-Mechanisches Polieren), einer Schlüsseltechnologie für die Herstellung von fortschrittlichen integrierten Schaltungen (ICs).

In Bomlitz, dem Standort des Industrieparks Walsrode, hat sich das private Qualifizierungsinstitut AF Personalpartner GmbH auf die technische Aus- und Fortbildung von Fachkräften besonders in den Bereichen Chemie und Kunststoffe spezialisiert. Hier werden auch duale Studiengänge z.B. der Fachrichtung chemische Verfahrenstechnik angeboten.

Wirtschaftsförderung
Schmierstoffe für die Branche: Verbände und Initiativen

Team Chemie
© ChemCoast

Der Initiative ChemCoast e.V. mit den norddeutschen Chemiestandorten Brunsbüttel, Seelze, Stade, Walsrode und Wilhelmshaven ist  mit seinen Investitionen und Projekten gut für den internationalen Wettbewerb gerüstet. Ein gutes Beispiel  für Synergien und Vernetzungen der Standorte ist die neue Ethylen-Pipeline zwischen Stade und Brunsbüttel.

Im Zentrum Europas mit Anbindungen an moderne Häfen und internationale Seewege in alle Welt hat der ChemCoast e.V. ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal: den direkten Zugang zu den Weltmeeren. Für den internationalen Transport großer Mengen Rohstoffe und Produkte  ein echter Vorteil.

Die ChemCoast-Initiative ist eng mit den Wirtschaftsförderungseinrichtungen der Bundesländer der Metropolregion verbunden und wird von den Wirtschaftsministerien Niedersachsens und Schleswig-Holsteins unterstützt. Daraus ergeben sich gemeinsame Vermarktungsstrategien und unbürokratische Bearbeitungsvorgänge. Eine enge Vermarktungs- und Entwicklungskooperation besteht mit Blick auf die Standorte Stade und Industriepark Walsrode darüber hinaus durch die Süderelbe AG, die an beiden Standorten unter anderem im Auftrag der DOW Standortentwicklungsprojekte (stade-project 2021 und deltaland) umsetzt und unterstützt.

ChemCoast und Süderelbe AG unterstützen Unternehmen, die sich auf dem Gelände eines Chemieunternehmens ansiedeln wollen dabei, einen geeigneten Standort zu finden, der dem jeweiligen konkreten Anforderungsprofil entspricht.

Der Verband der Chemischen Industrie in Norddeutschland (VCINord) vertritt  die Interessen der Branche in den vier norddeutschen Bundesländern und damit auch der Metropolregion Hamburg. Zentrale Aufgabe des Verbandes ist die wirtschaftspolitische Interessenvertretung der Mitglieder sowie deren umfassende Information z.B. in den Bereichen Umwelt und Technik.

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