Wohnen Projektbeschreibung Flächensparende Siedlungsentwicklung

Angesichts neuer Flächenkonkurrenzen am Stadt- und Ortsrand gewinnt die Umsetzung der flächensparenden Siedlungsentwicklung an Dringlichkeit. So werden neben Siedlungsflächen vermehrt Flächen für erneuerbare Energien benötigt. Weiterhin haben Konflikte wie beispielsweise der russische Angriffskrieg auf die Ukraine den Stellenwert der Landwirtschaft für die Nahrungssicherheit unterstrichen. Der Klimawandel gibt zudem dem Artenschutz und dem Vorhalten von Freiraum eine neue Dringlichkeit. Nicht zuletzt angesichts des Drucks auf dem Wohnungsmarkt stehen Kommunen zunehmend vor der Frage wie und wo neuer Wohnraum geschaffen wird. Dabei gibt es viele Hebel, die eine Kommune nutzen kann: Wie können Potentiale im Innenraum aktiviert werden? Wie kann klimafreundlich und generationengerecht auf der grünen Wiese gebaut werden? Wie viel Bedarf an neuem Wohnraum besteht eigentlich?

Man sieht Gebäude und ihre Dächer, die an einem Kanal mit Wasser stehen, von oben.

Projektbeschreibung Flächensparende Siedlungsentwicklung

Im Rahmen des Zukunftsagenda-Projektes „Flächensparende Siedlungsentwicklung“ haben sich Expert:innen aus der Metropolregion und Vertreter:innen der Kommunen auf den Weg gemacht, Antworten auf diese Fragen zu finden. Zwischen November 2022 und Mai 2023 fand dazu eine monatliche Workshop-Reihe zum Thema „Flächensparende Siedlungsentwicklung“ statt. Die Erkenntnisse aus der Workshop-Reihe wurden im Leitfaden für „Flächensparende und Kompakte Siedlungsentwicklung“ zusammengefasst, der im Mai 2024 dem Regionsrat der Metropolregion Hamburg vorgelegt wird. Weiterhin wurde durch das Projekt ein Modellvorhaben der Raumordnung angestoßen, in dessen Rahmen ein Zertifizierungsprogramm für Flächensparende Kommunen entwickelt wird.

Die Federführung des Projektes oblag dem Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg. In der die Arbeit des Projekts steuernden Arbeitsgruppe arbeiteten erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Träger aus den Bereichen Wohnen und Planung. Für die Zeitdauer des Projektes sind zwei Projektmanagerinnen eingestellt worden, die auch die „benachbarten“ Projekte Wohnungsmarktmonitoring und Räumliches Leitbild betreuten.

Der Leitfaden mit seinen Empfehlungen richtet sich vor allem an die kommunale Ebene. Er ist in fünf Kapiteln aufgebaut. Zunächst werden die Gründe (Kapitel 1), Zielvorstellungen (Kapitel 2) und Bausteinen (Kapitel 3) für eine flächensparende und kompakte Siedlungsentwicklung umfangreich dargestellt. Danach werden Vorschläge für unterstützende Maßnahmen durch die Metropolregion Hamburg (Kapitel 4), sowie die Bundes- und Landesebene (Kapitel 5) gemacht.

Im Leitfaden ist dargestellt, dass Siedlungsfläche zunehmend um Freiflächen mit den Flächenansprüchen der Energie- und Verkehrswende, sowie der Biodiversitätskrise konkurriert. Für einen nachhaltigen Umgang mit der begrenzten Ressource Boden ist daher eine flächensparende und kompakte Siedlungsentwicklung unerlässlich. Diese zeichnet sich durch eine Wohnentwicklung aus, die auf den Innenbereich konzentriert, funktional durchmischt und verflochten sowie nachhaltig und klimaneutral ist. Zur Umsetzung dieser Zielvorstellung gibt es vielfältige Handlungsansätze für Kommunen. Dazu gehören:

Baustein 1: Bedarfsgerechte Wohnraumentwicklung

Baustein 2: Aktive Bodenpolitik

Baustein 3: Starke Innenstädte und strategische Standorte

Baustein 4: Hochwertige und kompakte neue Quartiere

Baustein 5: Tragbare Folgekosten

Diese Bausteine sind im Bericht kurz erläutert und mit Beispielen und Instrumenten der Stadt- und Ortsentwicklung untermauert. Im Rahmen des Leitprojekts Wohnen wurden außerdem einige dieser Instrumente in der Metropolregion Hamburg erprobt.

Haben Sie Fragen?

Dr. Deborah Heinen

Koordinatorin Leitprojekt „Gemeinsam die räumliche Entwicklung steuern“

Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg

Haben Sie Fragen?

Cynthia Wester

Koordinatorin Leitprojekt „Gemeinsam die räumliche Entwicklung steuern“

Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg

Federführend für das Projekt:

Birgit Gutt

Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg