Industriekultur - Hafenanlagen Oste-Hamme-Kanal

Der Oste-Hamme-Kanal entwässert den Norden des Teufelsmoors. Außerdem brachten darauf fahrende Kähne den hier abgebauten Torf nach Bremen und Hamburg.

Einst wichtige Verkehrsader

Der Oste-Hamme-Kanal

Schnurgerade zieht sich der Oste-Hamme-Kanal durch Gnarrenburg. Der seit den 1960er Jahren zum Graben degradierte Kanal war einst sechs Meter breit. Er entwässerte den Norden des Teufelsmoors und war eine wichtige Verkehrsader. Zweigkanäle führten zu den Moorhöfen und Fabriken. Denn die Landwege waren kaum befahrbar und eine Eisenbahn gab es erst seit 1909. Bis zu 1.600 Torfkähne waren hier unterwegs, transportierten den von Moorbauern abgebauten Brennstoff zu den Fabriken sowie zum Verkauf Richtung Bremen und Hamburg. Auf den Kähnen wurde auch alles andere befördert: Waren des täglichen Bedarfs ebenso wie die Menschen sonntags zur Kirche. Die Boote wurden gestakt, von Menschen getreidelt und bei günstigem Wind gesegelt.

1769 war unter Leitung von Jürgen Christian Findorff der Bau des 16 Kilometer langen Kanals begonnen worden. 1790 war er fertig, wurde später weiter ausgebaut. Im Süden mündet der Kanal in die Kollbeck, die in die Hamme fließt. Hier, an der Kreuzkuhle, gab es bis 1871 eine Zollstation zwischen dem Königreich Hannover und der Stadt Bremen. 2014 wurde dort der neue Hafen Kollbecksmoor eingeweiht, wo mit nachgebauten Torfkähnen die Tradition gepflegt wird.

Ort: Langehausen / Barkhausen / Findorfer Straße / An der Kreuzkuhle, 27442 Gnarrenburg

ÖPNV: Bahnhof Osterholz-Scharmbeck, Regional-Bus 640 (Nordsoder Straße, Worpswede), 900 Meter Fußweg

Informationen:
http://www.findorffserben.de

Kontakt:
Findorffs Erben vom Kolbeckmoor e.V.
Bremer Straße 17
27442 Gnarrenburg

Kurzprofil:
Typ: Kanal mit zig Umschlagplätzen für Torfkähne
Gewässer: Oste-Hamme-Kanal / Kollbeck (Hamme)
Baujahr: 1769–90, in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgebaut, Querschnitt in den 1960/70er Jahren stark verkleinert

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Tanja Blätter

Tourismus, Zukunftsagenda - Tourismus und Internationales Marketing, IKM, EU Projekt Star Cities

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