Einst war sauberes Trinkwasser keineswegs selbstverständlich. Erst 1899 begann die „Baltische AG für Licht-, Kraft- und Wasserwerke“ (heute Stadtwerke) in Neumünster mit dem Bau einer zentralen Wasserversorgung. Es entstanden 18 Brunnen, ein Wasserturm und ein Haus für die Pumpen, die von dem benachbarten Kraftwerk mit Strom versorgt wurden. Im Juni 1900 gingen diese Anlagen in Betrieb und symbolisierten die moderne Stadt. Das Wasserwerk am Turm wurde im Krieg zerstört, zum Teil wieder aufgebaut und 1978 stillgelegt. Heute versorgt das 1924 eingeweihte, mehrfach ausgebaute Werk am Brüningsweg den Ort mit Trinkwasser.

Bild: © Sven Bardua
Funktion des Wasserturms
Mit seinen 48 Metern Höhe ist der Wasserturm ein veritables Exemplar der einst typischen Intze-Türme. Der von Otto Intze als Wasserspeicher konzipierte Stützbodenbehälter gibt nur vertikale Kräfte in den Unterbau ab, deshalb benötigen diese Türme einen nicht ganz so massiven Schaft. Typisch ist deshalb auch der auskragende Turmkopf mit dem Eisenbehälter. Er fasst in Neumünster 950 Kubikmeter Wasser, dient noch heute dem Druckausgleich im Leitungsnetz und als Löschwasserreserve. Außerdem trägt der Turm das von Till Nowak entwickelte Lichtkunstwerk „Kelvin“.
Ort: Christianstraße 133, 24534 Neumünster
ÖPNV: Bahnhof Neumünster, 1,4 Kilometer Fußweg oder SWN-Bus 2 / 22 (Ilsahl)
Kontakt:
SWN Stadtwerke Neumünster GmbH
Bismarckstraße 51
24534 Neumünster
Kurzprofil:
Typ: Wasserturm
Baujahr: 1900
Behälterart: Intze
Inhalt: 950 Kubikmeter
Turmhöhe: 48 Meter