Das war wieder ein buntes Treiben an und auf der Elbe und ein gelungener Saisonauftakt für die beliebte Fahrgastschifffahrt. Rund 15.000 Besucher kamen am Sonntag zum zweiten „Kurs Elbe.Tag“ in die schleswig-holsteinische Schifferstadt Lauenburg und in das gegenüberliegende niedersächsische Hohnstorf, um bei traumhaftem Sonnenwetter das abwechslungsreiche Programm beiderseits der Elbe zu erleben.
Sieben Fahrgastschiffe, eine Barkasse und ein historischer Segler waren von ihren Häfen stromaufwärts und stromabwärts gekommen, um am Elbe-Spektakel teilzunehmen: der Dampfeisbrecher „Elbe“ und die Serrahn Queen aus Hamburg-Bergedorf, das Salonschiff Aurora und die Stadtbarkasse Piep aus Geesthacht, die „Lüneburger Heide“ aus Artlenburg, die „Herzog von Lauenburg“ und die MS Elise aus Dömitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Neu dabei: der UNS Ewer, der Nachbau eines historischen Vierländer Gemüse-Ewers und ein echtes Schmuckstück, das vor kurzem in seinen Heimathafen Bergedorf Stapellauf hatte. Am Ruferplatz dann ein Bild mit Symbolkraft: die Schiffseigner und Kapitäne Karl-Heinz Randel vom Salonschiff Aurora und Matthias Kruse vom Dampfeisbrecher „Elbe“ verkaufen gemeinsam gut gelaunt Tickets für die Schiffsrundtouren, nicht nur für die eigenen Schiffe, sondern auch für die anderen Schiffer-Kollegen. „Es ist toll, dass an einem solchen Tag so viele Ausflugsschiffe zusammenkommen. So können wir gemeinsam Lust auf Schiffsausflüge machen. Es gibt so viel zu entdecken entlang der Elbe und in der Region“, sagt Matthias Kruse, der sichtlich Freude an der Gemeinschaftsaktion hat.
Für besondere Gefühle der Freude sorgte auch das Wahrzeichen der Stadt Lauenburg, der historische Raddampfer Kaiser Wilhelm, der nach langer Reparaturpause in diesem Jahr endlich dabei sein konnte. Seit Sonnabend hat der 114 jährige Raddampfer wieder Wasser unter dem Kiel. „Als ich zum ersten Mal wieder den Signalton unseres alten Kaisers hörte, hatte ich Gänsehaut!“, freute sich Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede. „Wir sind sehr glücklich, dass er wieder flott ist.“ Natürlich durfte „der Kaiser“ später den Schiffskorso anführen, bei dem sich die Fahrgastschiffe vor der malerischen Altstadt Lauenburgs in einer Reihe formierten und denen die Feuerwehrboote der Region mit Wasserfontänen glitzernd Geleit gaben. Am Ende ließen fleißige Helfer von allen Schiffen hunderte Ballons in die Lüfte steigen. Begleitet wurden die Schiffe von vielen kleinen Booten. Tausende Besucher verfolgten das Schauspiel dicht gedrängt an beiden Ufern und auf der Elbbrücke.
Sowohl Lauenburg als auch Hohnstorf präsentierten sich als perfekte Gastgeber des Festes, und auch das Organisationsteam zeigte sich am Ende der Veranstaltung mehr als zufrieden. Ulrike Sindermann, Tourismus-Managerin der Stadt Lauenburg und Jens Kowald, Projektleiter des Projektes „Kurs Elbe. Hamburg bis Wittenberge“ waren sich einig: Eine gelungene Veranstaltung, mit der wieder viele Menschen für die Elbe und die Region begeistert werden konnten. Die Gastronomen freuten sich über Rekordumsätze – und zwar nicht nur auf beiden Seiten der Elbe, sondern auch am Elbe-Trave-Kanal, der in Lauenburg beginnt. Genau dort lud die Marina Lauenburg zum „Tag der Offenen Tür“ ein und konnte sich ebenfalls über zahllose Besucher freuen, die auf der Terrasse oder in den gemütlichen Beachmöbeln Platz nahmen und den Anblick der Motorboote genossen, die Lust auf eine Tour auf der Elbe machen.
Initiiert wurde der zweite „Kurs Elbe.Tag“ im Rahmen des Kooperationsprojekts „Kurs Elbe. Hamburg bis Wittenberge“, einem Leitprojekt der Metropolregion Hamburg, in dem sich die Landkreise Lüneburg, Harburg und Lüchow-Dannenberg, das Herzogtum Lauenburg, der Bezirk Hamburg-Bergedorf und die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Prignitz zur Förderung des Wassertourismus auf und an der Elbe zusammengeschlossen haben. Organisiert wurde das Event wieder durch die Stadt Lauenburg/Elbe und die Gemeinde Hohnstorf in Kooperation mit dem Kurs Elbe-Projektbüro, den Elbschiffern und vielen weiteren Akteuren.
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