Presseinformation Damit Wege nicht immer weiter werden

Leitprojekt der Metropolregion Hamburg nimmt Arbeit auf

Gemeinsame Lösungen zur Daseinsvorsorge im demographischen Wandel zu entwickeln, ist Ziel eines groß angelegten Projekts der Metropolregion Hamburg. 12 regionale Teilprojekte arbeiten daran, die Lebensqualität vor Ort trotz sinkender Einwohnerzahlen und älter werdender Bevölkerung zu sichern.

12 regionale Projekte arbeiten daran, die Lebensqualität vor Ort trotz sinkender Einwohnerzahlen und älter werdender Bevölkerung zu sichern.

Ärzte, Krankenhäuser und Altenpflege, Supermärkte, Bus und Bahn, Schule und Kita scheinen uns überall als „Daseinsvorsorge“ der öffentlichen Hand selbstverständlich. Nun schrumpft vielerorts die Bevölkerung stetig, in manchen Räumen bis zur kritischen Grenze der Tragfähigkeit von Einrichtungen. Wie sichern wir unter diesen Bedingungen noch gleichwertige Lebensverhältnisse in der Region inklusive einer flächendeckenden Infrastruktur?

Diese gut erreichbare und qualitativ hochwertige Infrastruktur zur Daseinsvorsorge bestimmt ganz wesentlich die Wohn- und Lebensqualität der Menschen. Nur Regionen, die darüber verfügen, sind attraktiv für Familien und qualifizierte Arbeitnehmer. Die Qualität dieser Infrastruktur ist eine zentrale Stellschraube zur Sicherung einer zukunftsfähigen Wirtschaftsentwicklung.

Das Leitprojekt „Demographie und Daseinsvorsorge“ der Metropolregion Hamburg hat sich zum Ziel gesetzt, Lösungs- und Handlungsansätze mit Modellcharakter zu entwickeln, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Es gliedert sich in ein Dachprojekt und 12 eigenständige regionale Teilprojekte. Ein intensiver Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer soll die Übertragbarkeit der Ergebnisse ermöglichen und die Grundlagen für eine Gesamtstrategie Daseinsvorsorge in der Metropolregion Hamburg legen. Dazu Jakob Richter, Leiter der Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg: „Mit diesem groß angelegten Projekt stellt sich die Metropolregion einem langfristigen und komplizierten Problem. Niemand hört gerne, dass Einwohnerzahlen sinken und die Bevölkerung immer älter wird. Wir erhoffen uns von dem Projekt kreative und übertragbare Idee und Lösungsansätze für eine Lebenswelt mit guter Infrastruktur und hoher Lebensqualität unter diesen veränderten Bedingungen.“

Das Dachprojekt wird unter der Federführung des Landkreises Ludwigslust-Parchim realisiert. Zu den 12 Kooperationspartnern gehören neben Ludwigslust-Parchim die Kreise Dithmarschen, Steinburg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Segeberg sowie die Landkreise Cuxhaven und Nordwestmecklenburg sowie die Samtgemeinden Amelinghausen und Nordkehdingen und die Stadt Buchholz in der Nordheide.

Die Teilprojekte werden sich mit verschiedenen Themenfeldern auseinandersetzen, um Veränderungen anzustoßen, die eine bedarfsgerechte, moderne Daseinsvorsorge in der Metropolregion Hamburg gewährleisten. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von etwa 1,2 Millionen Euro. Die einzelnen Vorhaben werden jeweils mit 80 Prozent aus den Förderfonds der Metropolregion Hamburg gefördert.

 

Zum Auftakt fand am 12. Mai in Ludwigslust die erste Fachwerkstatt der 12 Teilprojekte statt. Ziel der Veranstaltung war das gegenseitige Kennenlernen der Projektpartner, die Vorstellung der Themenschwerpunkte sowie die Diskussion der unterschiedlichen Ausgangslagen.

Bei der Eröffnung sagte Rolf Christiansen, Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim: „Ich freue mich, dass sich die Metropolregion Hamburg dieses für uns alle zukunftsbestimmenden Themas annimmt und gemeinsam nach Lösungen sucht. Dass der Landkreis Ludwigslust-Parchim hierbei die Federführung übernommen hat, liegt auch daran, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern als Vorreiter der gegenwärtig ablaufenden demographischen Prozesse gelten. Noch vor gut 20 Jahren war unser Bundesland das jüngste, mittlerweile sind wir das älteste. Dies stellt uns vor große gesamtgesellschaftliche Herausforderungen. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim stellt sich diesen offensiv. In das Leitprojekt bringt er gemachte Erfahrungen ein, wie zum Beispiel jüngst in den beiden Modellvorhaben Regionale Daseinsvorsorge Westmecklenburg und DemografieCheck Raum Parchim.“

 

 

 

Rückfragen unter:
Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg
Marion Köhler
Pressesprecherin
Tel.: +49(0)40 42841 2604
E-Mail: presse@metropolregion.hamburg.de
www.metropolregion.hamburg.de


Landkreis Ludwigslust-Parchim
Torsten Obst
FD Regionalmanagement und Europa
Tel.: 03874 624 2327
E-Mail torsten.obst@kreis-lup.de
www.kreis-lup.de


 

Kurzportraits der 12 Teilprojekte „Demographie und Daseinsvorsorge“

1. Landkreis Cuxhaven: Integriertes, verkehrsübergreifendes Mobilitätskonzept
Der demographische Wandel schlägt stark auf die Alltagsmobilität durch und beeinflusst diese nachhaltig. Ein moderner Mobilitätsservice ist wichtig, um die Lebensqualität der alternden und schrumpfenden Bevölkerung sicherzustellen. Da deutlich weniger mit dem Auto gefahren wird und werden kann, wächst das Bedürfnis nach einer guten Versorgung mit öffentlichem Verkehr. Hierfür benötigen alle Siedlungsgebiete eine gute Erschließung. Durch flexible Angebote wie Anruf-Sammeltaxis und Rufbusse als Zubringer und Ergänzung des Linien und Bahnverkehrs können gute Angebote der Daseinsvorsorge geschaffen werden. Im Rahmen des geplanten Projektes soll vor diesem Hintergrund ein integriertes, verkehrsübergreifendes Mobilitätskonzept für das Gebiet des Landkreises Cuxhaven für die nachhaltige Sicherstellung der Grundversorgung und die Erhaltung der Mobilität der Einwohner unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklungsprognosen, entwickelt werden. Im Einzelnen sollen Modelle für flexible Angebotsformen (Rufbusse, Weiterentwicklung von Anruf-Sammeltaxis, Car-Sharing – ggf. unter Einbindung der Elektromobilität) erarbeitet werden.

 

2. Kreis Dithmarschen: Verzahnung von ÖPNV- und Schulentwicklungsplanung
Ein bedarfsgerechtes, wohnortnahes hochwertiges Bildungsangebot ist in der Metropolregion von besonderer Bedeutung. Für ländliche geprägte Kreise wird es  wegen der demografischen Entwicklung, der Umstrukturierung der Schulsysteme und der angespannten kommunalen Finanzsituation zunehmend schwieriger, der Schülerbeförderung gerecht zu werden. Zurückgehende Schülerzahlen gefährden kleinere Standorte und erhöhen den Fahrschüleranteil. Ganztagskonzepte mit variablen Schulschlusszeiten erfordern mehr Schülerfahrten. Das gestärkte Elternwahlrecht erschwert die vorausschauende Kapazitäts- und Standortplanung. Schülerströme müssen sinnvoll auf zukunftsfähige Schulstandorte konzentriert und zugleich muss die zeitnahe Erreichbarkeit dieser Standorte gesichert werden. Ziel des Projektes ist, eine Vernetzung der Schulentwicklungs- und ÖPNV-Planung zu erreichen. Es sollen frühzeitig Informationen über Schülerströme, Entfernungen, Wegzeiten und Kosten zur digitalen Auswertung miteinander verknüpft werden, um eine engere Abstimmung mit Schulträgern und kommunalen Entscheidungsträgern zu erreichen.

 

3. Kreis Herzogtum Lauenburg: Optimierung des ÖPNV (insbesondere des Schülerverkehrs) durch bedarfsgerechten Einsatz flexibler Bedienformen
Viele Busse sind in Folge sinkender Schülerzahlen und Veränderungen in der Schullandschaft, die sehr heterogene Schülerströme verursachen, nur schwach ausgelastet. Die Mobilität im ländlichen Raum soll jedoch für Schüler und andere Bürger trotz beabsichtigter Kosteneinsparung und Reduktion des CO2-Ausstoßes sichergestellt werden. Da zu den Schülern nur rudimentäre und unvollständige Daten wie Wohnort und Schule vorliegen, werden derzeit alle theoretisch möglichen Fahrten auch durchgeführt. Das Projekt soll in Zusammenarbeit mit Schulen und Schulträgern ein Konzept entwickeln, damit die Datenlage zu den tatsächlichen Schulzeiten und benötigten Bussen erheblich verbessert werden kann. Auf Basis der dann vorliegenden Daten und Angaben aus weiteren Nutzerbefragungen soll versucht werden, das Liniennetz zu überplanen und nur gering genutzte Teile des Netzes auf bedarfsgerechte Anruf-Sammel-Taxen umzustellen. Die nicht benötigten (Teil-)Fahrten würden durch eine Fahrt ersetzt, die nur bei Bestellung stattfindet. Die Umsetzung des Konzeptes soll zur Erprobung in einer Pilotregion im nördlichen Teil des Kreises erfolgen.

 

4. Landkreis Ludwigslust-Parchim: Aufbau eines landkreisweiten Informationsnetzwerkes für Senioren
Im Flächenlandkreis Ludwigslust-Parchim stellen Angebote im Bereich der Seniorenarbeit eine große Herausforderung dar, unter anderem wegen der erschwerten Mobilität und der zu bewältigenden Entfernungen. Umso wichtiger ist die leicht zugängliche Information über regional vorhandene Angebote. Gute und umfangreiche Informationen sind Grundlage für die effektive Nutzung bereits vorhandener Angebote. Sie sind auch Anregungen für weitere Aktivitäten. Mangelnde Information verursacht Vergeudung von Ressourcen und lässt Bedarfe und Ansprüche ungedeckt. Dies ist vermeidbar durch gezielte, landkreisweite, flächendeckende, leicht zugängliche Informationsstrukturen. Das Büro für Chancengleichheit wird von Oktober 2013 bis September 2016 eine Übersicht über alle den Seniorenbereich betreffenden Institutionen für den Landkreis zusammenstellen und veröffentlichen. Da formal nur das Gebiet des Altkreises Ludwigslust Mitglied der Metropolregion Hamburg ist, wird auch nur die Projektarbeit im Altkreis Ludwigslust durch die Metropolregion Hamburg gefördert. Die Kosten für die Arbeit im Gebiet des Altkreises Parchim werden über kreisliche Mittel getragen.

 

5. Samtgemeinde Amelinghausen: Erstellung einer Machbarkeits- und Umsetzungskonzeption zur Schaffung von Akzeptanz für und zur Initiierung von alters- und zukunftsgerechten Wohnformen auf dem Land
Die Zukunft des Wohnens und die dafür nötige Infrastruktur gewinnt auf dem Land an Bedeutung. Die Herausforderung „vorausschauend zu altern und weniger zu werden“ erfordert Lösungen, um die Zukunftsfähigkeit ländlicher Kommunen als Wohn- und Wirtschaftsstandort zu sichern. Dabei ist es wichtig, vor allem bei älteren Menschen Akzeptanz für neue Wohnformen und Serviceangebote zu schaffen. Hier will das Projekt innovative Ideen erarbeiten und präsentieren. Übergeordnetes Ziel ist die Entwicklung von Strategien zur Sicherung von Wohn- und Wirtschaftsstandorten mit langfristig rückläufigen Einwohnerzahlen und einer älter werdenden Bewohnerschaft im ländlichen Raum. Schwerpunkte sind: Akzeptanz schaffen und Umsetzungen initiieren für alters- und zukunftsgerechte Wohnformen. Dazu gehören eine Aufwertung des Wohnumfeldes und die Bereitstellung von altersgerechten Dienstleistungen. Ergebnis des Projektes sollen Lösungsansätze für lokale Wohnprojekte im Grundzentrum Amelinghausen sein, die auch anderen Gemeinden als Grundlage für die eigene Entwicklung, die Identifizierung eigener Potenziale und die Beratung von Investoren und Bürgern dienen sollen.

 

6. Landkreis Nordwestmecklenburg: Integration von Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt mit erschwertem Zugang – Schwerpunkt Menschen mit Behinderung
Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt stehen nur wenige einfache Arbeitsplätze zur Verfügung, was deutschlandweit ein Problem ist. Viele Menschen mit Behinderung verlieren ihren Job. Zugleich steigt der Anteil behinderter Menschen. Daraus ergibt sich ein steigender Druck auf die geschützten Werkstätten. Mehr Menschen kommen in die Werkstätten und nur wenige verlassen sie. Ziel des Projektes ist es, Voraussetzungen zu schaffen, die Menschen mit Behinderung im Rahmen des Möglichen eine Teilhabe am Arbeitsleben des allgemeinen Arbeitsmarktes ermöglichen, um so ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Zahl der Zugänge in die Werkstätten soll verringert werden. Alle Beteiligten wie Schulen, Reha-Träger, Werkstätten, und Betroffene sollen besser zusammenarbeiten und ihr Vorgehen frühzeitig abstimmen. Um diese Ziele zu erreichen werden die Zugänge der letzten drei Jahre in den Werkstätten analysiert. Hierbei wird möglichst jeder Einzelfall zu betrachtet, um nach einem passgenauen Angebot zu suchen. Zeitgleich wird bei Firmen vor Ort der Bedarf an Mitarbeitern in niederschwelligen Tätigkeitsfeldern recherchiert.

 

7. Kreis Pinneberg: Kommunale Gestaltungschancen im demographischen Wandel
Bei den Gemeinden im direkten Hamburger Umland ist das Bewusstsein über die lokalen Auswirkungen des demographischen Wandels sehr gering ausgeprägt. Starke und stetige Wanderungsströme aus dem Oberzentrum Hamburg haben zu einem Wachstumsparadigma geführt, dem schwer zu begegnen ist. Ab dem Jahr 2020 stagniert gemäß aktueller Prognosen auch im Kreis Pinneberg die Bevölkerungszahl. Dazu kommen signifikante Verschiebungen in der Altersstruktur. Deutliche Rückgänge bei den unter 18-jährigen stehen starken Zuwächsen insbesondere bei den älteren Arbeitnehmern und bei den Hochbetagten gegenüber. Für die Städte und Gemeinden des Kreises Pinneberg wurde eine Bevölkerungsprognose erarbeitet, die Aussagen zur zukünftigen Entwicklung trifft. Auf diese Daten aufbauend soll die dringend notwendige Sensibilisierung der regionalen und lokalen Akteure zu den Auswirkungen des demographischen Wandels erfolgen. Übergeordnetes Ziel ist die Kommunikation der Ergebnisse der Prognose und der Betroffenheit sowie der Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der Kommunen.

 

8. Stadt Buchholz i.d.N.: Optimierung des Angebotes an barrierefreier Naherholungsinfrastruktur im Regionalpark Rosengarten
Der Regionalpark Rosengarten umfasst vier niedersächsische Gemeinden sowie Teile des Bezirks Harburg. Sein Hauptziel ist, die Lebens-, Erholungs- und Standortqualität der Region grenzübergreifend zu verbessern. Dabei stehen die Weiterentwicklung und Aufwertung der Erholungsangebote im Fokus. Primäre Zielgruppen sind die eigene Bevölkerung und aktive und naturinteressierte Ausflugsgäste aus Hamburg. Da die Zahl älterer Menschen weiter zunimmt, wird der Bedarf an barrierefreien/-armen, gesunden Naherholungsmöglichkeiten ebenfalls weiter wachsen. Diesem steht derzeit kein adäquates Angebot gegenüber. Daher hat der Regionalpark Rosengarten das Projekt „Barrierefreie Naherholung im Regionalpark Rosengarten“ ins Leben gerufen. Dieses Vorhaben besteht aus zwei Phasen. In Phase eins sollen die bestehende Infrastruktur analysiert, Maßnahmenvorschläge erarbeitet und in einem Konzept gebündelt werden. In der anschließenden zweiten Phase sind die Umsetzung dieser Maßnahmen und die Kommunikation passender Angebote vorgesehen. Langfristig möchte sich der Regionalpark Rosengarten als Modellregion für barrierefreie/-arme Naherholung profilieren.

 

9. Kreis Segeberg: Schaffung zukunftsfähiger Grundlagen für die Lebenswelt der Menschen
Hier sollen zukunftsfähige Grundlagen für die Lebenswelt der Menschen geschaffen und das derzeitige Bevölkerungswachstum stabilisiert werden. Zielgruppen sind Senioren und Menschen mit Behinderung. Folgende Themen werden im Focus stehen: lebenslangen Aufenthalt im eigenen Wohnbereich, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Inklusion und Selbstbestimmung, Entwicklung eines Leitbildes zur Daseinsvorsorge, attraktive Gestaltung von Gemeinden für Menschen im Alter und mit Behinderungen, Ausbau einer seniorenfreundlichen Infrastruktur, Ermöglichen von barrierefreiem Wohnen, Erhalt und Ausbau ambulanter Wohnformen und infrastruktureller Grundausstattung im ländlichen Raum. Das Projekt soll Entscheidungsträger aus allen Bereichen zusammenführen und die Handlungsfelder koordinieren. Die vorhandenen Kenntnisse und Kräfte sollen gebündelt, das Handeln abgestimmt und die Hilfen an sozialräumliche Möglichkeiten ausgerichtet werden. Neben der Unterstützung der Kommunen sollen Anreize für weitere Gemeinden geschaffen werden. Zudem beabsichtigt der Kreis einen Ausgleich zwischen ländlich und städtisch geprägten Kreisgebieten.


 

10. Landkreis Stade, Samtgemeinde Nordkehdingen: Bildungshaus Wischhafen: Kooperationsmodell für Kindergarten und Grundschule
Sinkende Kinderzahlen, sowohl in der Kindertagesstätte als auch in der Grundschule, ermöglichen eine neue Betrachtung der Zusammenarbeit unter einem Dach. Die sinkende Kinderzahl fordert zur Standortstärkung die Entwicklung von gemeinschaftlichen Angeboten bei gleichzeitiger Standortkonzentration. Aus gemeinsam und aufeinander abgestimmten Angeboten von Kindertagesstätte, Grundschule, Bücherei und Vereinen, sollen die Bildungsangebote vor Ort unter Einbeziehung von Beratungsdienstleistungen und Eltern an einem Standort zu einem Familienzentrum entwickelt werden. So wird angestrebt unter Beteiligung der relevanten Gruppen ein pädagogisches Gesamtkonzept zu entwickeln, zu erproben und die gewonnenen Erkenntnisse offen zu legen. Besondere Zielsetzungen sind hierbei ein durchgängiges multiprofessionelles Bildungskonzept, ein sanfter Übergang von Kindertagesstätte zur Grundschule, die Bündelung der Kompetenzen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die Verankerung von Kommunikations- und Organisationsstrukturen, die Förderung von Freude am Lernen in durchgängigem Bildungsverlauf des Kindes.

 

11. Kreis Steinburg: Aufbau eines Unternehmensnetzwerks „Familienfreundliche Wirtschaft“
Im Kreis Steinburg soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden. Die Region möchte damit dauerhaft als Wohn- und Arbeitsort attraktiv bleiben und so einen Beitrag zur Bewältigung des demographischen Wandels leisten. Um dies zu erreichen sollen insbesondere die Unternehmen für das Thema sensibilisiert und zum Handeln motiviert werden. Es ist geplant, ein regionales und sich selbst tragendes Unternehmensnetzwerk aufzubauen: Familienfreundliche Wirtschaft im Kreis Steinburg. In der Anfangsphase sollen erste gemeinsame Initialprojekte zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf entwickelt werden. Dabei soll das Netzwerk mit öffentlichen Stellen kooperieren, sich jedoch von gesetzlich vorgeschriebenen Angeboten klar abgrenzen. Ziel ist es, dass die teilnehmenden Unternehmen das Netzwerk nach der Aufbauphase selbst lenken,  organisieren und weiter finanzieren. Mit der Projektdurchführung hat der Kreis Steinburg die Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mbH (egeb) beauftragt.

 

12. Kreis Stormarn: Entwicklung von Anpassungsstrategien an die Folgen des demographischen Wandels für die Siedlungs- und Wohnungsbauentwicklung
Stormarn steht vor besonderen demographischen Herausforderungen: Das Bevölkerungswachstum wird im Kreisgebiet unterschiedlich prognostizierte. Die zu erwartende Wohnraumnachfrage erfordert den Neubau von rund 1.000 Wohneinheiten pro Jahr. Die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte wird zunehmen, große Mehrpersonenhaushalte nehmen ab. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern wird zunächst anhalten, langfristig aber zurückgehen. Gleichzeitig ist der zunehmende Wunsch nach kleineren Wohnungen für alleinlebende Ältere und altengerechten Wohnraum zu berücksichtigen. Es besteht Bedarf an zusätzlicher, vor allem öffentlicher und sozialer Infrastruktur. Deshalb ist beabsichtigt, den demographischen Handlungsbedarf in der Siedlungsentwicklung bis 2030 zu thematisieren, eine Anpassungsstrategie zur Weiterentwicklung zu erarbeiten und hierbei die kommunalen Interessen und Entwicklungsmöglichkeiten einzubeziehen. Projektziel ist es, die künftige Wohnraumnachfrage mit nachfrage- und zielgruppengerechten Angeboten versorgen zu können und übertragbare Erkenntnisse für Regionen mit vergleichbaren Bedingungen zu gewinnen. 

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Marion Köhler

Pressesprecherin, Europaangelegenheiten

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