Industriekultur - Fabriken Ölmühle Lübeck-Siems

1907 nahm die Firma G.E.A. Asmus aus Kiel an der Trave in Lübeck-Siems eine Ölmühle in Betrieb. Als letzter Bauzeuge der Fabrik soll nun auch ihr großer Speicher abgerissen werden.

Kunst in alter Eisengießerei

Die Ölmühle an der Trave in Lübeck-Siems stellte schon 1928 ihren Betrieb ein; fortan dienten ihre Bauten als Lager. Ihr Produktionsgebäude wurde um 1999 abgerissen. Auf Druck des Denkmalschutzamtes blieb der sechsgeschossige Speicher aber stehen: ein reizvoller Fabrikbau des Historismus und „frühes Beispiel des Stahlbetonbaus“. Im März 2023 genehmigte die Denkmalbehörde den Abbruch auch dieses Baudenkmals. Es stünde dem Hafen im Weg, und eine wirtschaftliche Sanierung sei wegen seiner Insellage sowie seines schlechten Zustandes fraglich. Doch die Eigentümer hätten den Bau ungenutzt verfallen lassen, hieß es in Protesten gegen den Abbruch.

Die Kieler Ölmüllerei G. E. A. Asmus hatte die neue Mühle 1907 in Betrieb genommen, musste sie wegen einer Bankhaus-Pleite schon sechs Monate später schließen. Die Lübecker Ölmühle AG übernahm sie und arbeitete bis 1928. Verarbeitet wurde Raps aus der Region für Margarine, später vor allem Leinsaaten und Erdnüsse für die Seifen- und Lackindustrie. So durchliefen 1927 etwa 30.000 Tonnen Ölsaaten die Fabrik mit etwa 200 Beschäftigten. Doch als mechanisch arbeitende „Ölpresse“ unterlag sie dann der mit Extraktion arbeitenden Konkurrenz.

Ort: Siemser Landstraße 29 (Mühlenkamp 10), 23569 Lübeck

ÖPNV: Hauptbahnhof Lübeck, Stadtbus 32 (Lübeck, Kieselgrund)

Kontakt:

Architekt Georg Conradi

E-Mail: georg.conradi@web.de

Kurzprofil:

Typ: Speicher einer Ölmühle, mit Silozellen und Lagerböden

Unternehmen: G. E. A. Asmus: seit 1905, Lübecker Ölmühle AG: seit 1908

Baujahr: 1906/07

Stilllegung: 1928

Produktion: Pflanzenöl vor allem aus Raps, Leinsaaten und Erdnüssen sowie Presskuchen-Rückstand als Futtermittel

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Tanja Blätter

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